Informationsflüsse und digitale Geschäftsmodelle
Digitale Transformation umfasst den Prozess eines gesellschaftlichen und technischen Wandels in allen Lebensbereichen. Sie generiert dabei neue Arten von Informationen und Daten (Bsp. Open Data) und bietet neue Handlungsmöglichkeiten. Seit den 2000er Jahren ist die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) der wichtigste Treiber für Geschäftsmodell- und Arbeitsprozess-Innovationen geworden. Diese Innovationen haben die globalen Märkte massiv verändert und zu neuen Geschäftsmodellen geführt, welche einen entscheidenden kompetitiven Vorteil ausmachen können. Der Trend ist eindeutig: Der Einfluss der IKT auf die Geschäftsmodelle und Arbeitsorganisation wird sich künftig stark und nachhaltig intensivieren. Jedoch ist die richtige Wahl des Modells entscheidend und ein «Erfolgsrezept» nicht einfach zu finden. In diesem Teil werden aus Management-Sicht die wichtigsten Konzepte aufgezeigt und anhand konkreter Beispiele Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Digitale Produkte und Produktion
Industrie 4.0 ist eine neue Stufe der Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette über den Lebenszyklus von Produkten hinweg. Die Grundlage dafür ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligter Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Im härter werdenden Wettbewerb wird es immer wichtiger, dass sich Unternehmen ihrer Möglichkeiten zur Automatisierung und Vernetzung bewusst sind, um sich in einem Hochpreisumfeld zu bewähren. Mit Industrie 4.0 ist es auch in der Schweiz möglich, hoch individualisierte Produkte, wie auch preislich attraktive Massenprodukte herzustellen. Einen Eckpfeiler der Automatisierung bilden dabei IoT-Anwendungen (Internet of Things). Zu diesem Thema lernen die Teilnehmenden mit konkreten Beispielen bedeutende Konzepte der digitalen Revolution wie FabLab und die Möglichkeiten und Grenzen der neuen Technologieanwendungen kennen.
Digitale Geldströme und dezentrale Einheiten
In diesem Teil wird ein Überblick über die neuen Möglichkeiten der digitalen Finanzströme aufgezeigt. Mittels Anwendungsbeispielen (Krypto-Währungen, Smart Contracts, usw.) wird der Bezug zur Blockchain-/Ledger-Technologie vermittelt. Der Wechsel von einer zentralen Ausgabestelle zu verteilten Systemen wird die Welt verändern.
Mobilität und Energie
Die nachhaltige Energiegewinnung für die Mobilität ist stark von der Digitalisierung abhängig. Gemäss Expertinnen und Experten hat die IKT das Potenzial, die weltweiten CO2-Emissionen bis im Jahr 2030 um 20% zu senken und die Emissionen auf dem Niveau von 2015 zu halten. Das heisst, wenn die Digitale Transformation im Energiebereich optimal umgesetzt wird, ist die Grundlage gegeben, die Energiewende erfolgreich zu realisieren. Welche Konzepte und Methoden in der Energiegewinnung, der Energieverteilung und in der Mobilität angewendet werden, wird anhand ausgewählter Beispiele in diesen Bereichen diskutiert.
Digital Health
Wird «Dr. Watson» unseren Arzt ersetzen? Kann ich mit einer guten Auswahl an Apps meine Gesundheit fördern? Wie steht es um die Sicherheit meiner Daten? Diese Fragen und viele mehr werden im Gesundheitsbereich heiss diskutiert. Wie sich unser Gesundheitssystem sowie die Art und Weise wie wir persönlich mit unserem Körper umgehen, verändern wird, kann nicht abschliessend festgehalten werden. Im fünften Teil des Kurses werden wir diesen Fragen jedoch gründlich nachgehen.
Die digitale Lebensweise und ihre Auswirkungen auf Regierung, Verwaltung, Unternehmen und Gesellschaft
Die digitale Lebensweise beeinflusst auch die Arbeitsweise von Regierung, Verwaltung und Unternehmen. Sie prägt aber auch die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft miteinander umgehen. Ziel der Leitlinie der vom Bundesrat im November 2018 verabschiedeten E-Government-Strategie Schweiz 2020–2023 ist es, dass die Bundesregierung, Kantone und Gemeinden der Öffentlichkeit und der Wirtschaft standardisierte, benutzerfreundliche und ressourcenschonende Dienste anbieten. Welche konkreten Auswirkungen hat diese Strategie auf Verwaltungsprozesse? Welche Kompetenzen sind zukünftig notwendig? Was bedeutet in diesem Zusammenhang das Belegschaftsmanagement für die Führungskräfte? Denn Digitalisierung ruft oft Empfindungen wie Erleichterung, Angst und Unsicherheit hervor. In diesem Teil werden die verschiedenen Ausprägungen kritisch hinterfragt und mögliche Lösungsansätze diskutiert.
Abschluss
Mit einer Transferarbeit erlangen die Teilnehmenden die Kompetenz, die Herausforderungen der Digitalisierung zu erkennen und geeignete Massnahmen abzuwägen.
Die Transferarbeit bildet den Abschluss des Fachkurses Digitale Transformation für die Verwaltung. Das Thema der Transferarbeit wird primär aus dem realen Geschäftsumfeld der Kursteilnehmenden ausgewählt, wobei auch weitere Themen zur Verfügung stehen. Die Resultate werden im Plenum präsentiert und verteidigt.
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