Biografie
Architektur ist für Peter Althaus weit mehr als das Entwerfen von Gebäuden – sie ist Spiegel gesellschaftlicher Prozesse, Resonanzraum des täglichen Lebens und Experimentierfeld für neue Formen des Zusammenlebens. Mit dieser Haltung bewegt er sich seit vielen Jahren an den Schnittstellen von Lehre, Praxis und Forschung.
Seinen Weg begann er nicht direkt in der Architektur, sondern mit einem Grundstudium der Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Zürich. Bald folgte das Architekturstudium an der ETH Zürich, geprägt von Lehrenden wie Flora Ruchat-Roncati, Hans Kollhoff und Marcel Meili. Ein Studienjahr an der Columbia University in New York bei Jesse Reiser öffnete den Blick für internationale Diskurse und experimentelle Ansätze.
Nach ersten Stationen bei Meili & Peter Architekten in Zürich und Roland Hagmüller in Wien arbeitete er mehrere Jahre bei Staufer und Hasler Architekten in Frauenfeld – unter anderem an der Kantonsschule Wil und am Kino Riff Raff in Zürich. 2004 gründete er zusammen mit Markus Lüscher das Büro PARK Architekten, mit Wettbewerbsprojekten wie dem Umbau des Kunstmuseums St. Gallen, realisierten Wohnbauten in Winterthur und Zürich oder städtebaulichen Studien für die Stadt Zürich.
Seit 2012 ist er Professor für Entwurf und Konstruktion an der Hochschule Luzern. Dort hat er kollektive Themen ins Curriculum gebracht, gemeinsame Kritiken eingeführt und Seminarreisen mit dem Entwurf verankert. Mit der Einführung des Moduls Städtebau weitete er den Blick auf die grossen Zusammenhänge: Wie entstehen Räume im Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Modelle? Welche Rolle spielt Architektur in diesem Geflecht? Theoretische Impulse – etwa von David Harvey – flossen ebenso ein wie filmische Methoden, die er als wichtiges Werkzeug versteht, um Raum neu zu erforschen.
2022 übernahm er die Leitung des Masterstudiums Architektur an der HSLU. Mit dem Konzept Master 2024 setzte er eine Neuausrichtung um, die die individuelle Haltung der Studierenden stärkt und zugleich die Verantwortung für eine sich radikal verändernde Welt ins Zentrum stellt. Architektur versteht er dabei als „Open Architecture“: nicht als starres Objekt, sondern als flexibles System, das im Dialog mit Gesellschaft, Ökologie und Ökonomie steht.
Auch ausserhalb der Hochschule sucht er neue Formen, Architektur zu vermitteln. So arbeitet er seit 2021 am Filmprojekt Balsberg, das die Transformation an den urbanen Rändern beleuchtet. Zwei Gebäude – ein internationaler Neubau und ein unscheinbarer 60er-Jahre-Altbau kurz vor dem Abriss – treten darin als Protagonisten auf. Durch die Geschichten der Menschen, die in ihnen leben, wird sichtbar, wie eng gebauter Raum und Alltagsleben miteinander verwoben sind.