Kompass Kommunale Alterspolitik

Kompass kommunale Alterspolitik Hilfreiches Instrument für die Gemeinden

Der «Kompass» von Pro Senectute und der Hochschule Luzern unterstützt die Gemeinden bei der Entwicklung einer umfassenden und zukunftsorientierten Alterspolitik.

Gemeinden stehen zunehmend vor der Herausforderung, ihre Alterspolitik selbstständig und proaktiv zu gestalten. Verantwortliche in den Gemeinden sind mit Anliegen und Erwartungen verschiedener Interessengruppen konfrontiert und bewegen sich somit in einem mehrdimensionalen Spannungsfeld, welches die Planung und Gestaltung der Alterspolitik zu einer komplexen Aufgabe macht.

Kompass

Mit dem «Kompass kommunale Alterspolitik» von Pro Senectute und der Hochschule Luzern werden Gemeinden dabei begleitet, Entscheidungsgrundlagen für eine zukunftsorientierte Alterspolitik zu erarbeiten. Mit Hilfe empirischer Analysen entlang eines Prozessmodells entstehen evidenzbasierte Grundlagen, die Gemeinden konkret bei der Ausrichtung ihrer Alterspolitik unterstützen. Wegleitend ist dabei das Konzept einer umfassenden Alterspolitik, das sich an den gesetzlichen Grundlagen und an den WHO-Kriterien für age-friendly cities orientiert. 

Themenschwerpunkte

Der Kompass orientiert sich an fünf Themenschwerpunkten, die bei der Entwicklung einer umfassenden Alterspolitik zu berücksichtigen sind: 1. Planung der Alterspolitik, 2. Gesundheitsförderung, 3. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, 4. Altersgerechtes Wohnen und 5. Mobilität im öffentlichen Raum (siehe Abbildung 1).

Abbildungen zum Kompass

Alterspolitische Themenschwerpunkte, Abbildung 1
Prozessmodell, Abbildung 2
Toolbox, Abbildung 3

Prozessmodell

Grundlage des «Kompass kommunale Alterspolitik» ist das Prozessmodell, das in vier Phasen aufgebaut ist und beschreibt, wann welche Analysetools sinnvollerweise zur Anwendung kommen. Durch die Flexibilität der Toolbox lässt sich der Kompass auf die individuellen Bedürfnisse der Gemeinde anpassen (siehe Abbildung 2).

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Phase 1 – Start des Projektes
Die Phase dient dem gegenseitigen Kennenlernen, schafft eine gemeinsame Wissensgrundlage und ermöglicht die Planung der nächsten Schritte.

Phase 2 – Basisanalyse
Anhand verschiedener Analysen wird der Stand der kommunalen Alterspolitik erarbeitet und ein Gemeindeportrait verfasst. Erste Entwicklungsoptionen werden sichtbar gemacht.

Phase 3 - Erweiterte Analyse und Strategieentwicklung
Ziel dieser Phase ist es, das Gemeindeportrait anzureichern und weitere umfassendere Entwicklungsoptionen abzuleiten (siehe erweitertes Gemeindeportrait Cham). Anschliessend folgt die Strategieentwicklung, mit Leitzielen und der Definition von möglichen Massnahmen.

Phase 4 - Umsetzung und Evaluation
Diese Phase ist nicht mehr Teil des «Kompasses», sondern wird von der Gemeinde selbst durchgeführt. Ziel ist es, einen (politischen) Entscheid auf Basis der erarbeiteten Grundlagen zu fällen und seine Umsetzung anzustreben.

Toolbox

Im Rahmen des Prozessmodells können verschiedene Analysetools angewendet werden. Basierend darauf entstehen evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen, welche die Gemeinden bei der Ausrichtung ihrer Alterspolitik unterstützen. Die Toolbox besteht aus sechs Analysetools: Innensicht, Aussensicht, Wohnkalkulator, Finanzen, Altersfreundliche Gemeinde und Kooperationspotenzial. Diese Tools kommen in den Phasen 2 und 3 zum Tragen, lassen sich flexibel anwenden und erlauben so spezifische Lösungen für die individuellen Bedürfnisse einer Gemeinde (siehe Abbildung 3).

Anwendungsvarianten

Die Anwendung des «Kompass kommunale Alterspolitik» ist modular aufgebaut und kann in verschiedenen Varianten erfolgen (siehe Beispielvarianten unten) und die beschriebenen Analysetools können mit weiteren Methoden aus der Gemeinwesenarbeit angereichert werden.

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Beispielvariante 1: Basisanalyse
Für die Basisanalyse werden die Analysetools (1) Innensicht a) und b) sowie (2) Aussensicht angewandt. Auf dieser Basis wird das Gemeindeportrait verfasst und die Strategie entwickelt. 

Beispielvariante 2: Basisanalyse plus ein zusätzliches Analysetool
Die Basisanalyse kann um ein Analysetool aus Phase 3 (Wohnkalkulator, Finanzen, altersfreundliche Gemeinde oder Kooperationspotenzial) erweitert werden.

Beispielvariante 3: Vollständige erweiterte Analyse mit allen Analysetools 

Zum Projekt

Der «Kompass kommunale Alterspolitik» wurde von den Departementen Wirtschaft und Soziale Arbeit der Hochschule Luzern, Pro Senectute Schweiz sowie mit kantonalen Pro Senectute Organisationen und mehreren Modellgemeinden entwickelt.
Getragen wurde das Projekt unter anderem von Innosuisse – Schweizerische Agentur für Innovationsförderung.

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