«For as Long as I Can Remember» ist ein zum Scheitern verurteilter Kampf gegen Veränderung – eine digitale Zeitkapsel, die versucht, Wohnräume durch Objekte und Gespräche über Erinnerungen zu bewahren.
Die Bücherregale und Schränke von Ulianas Großeltern in der Ukraine sind gefüllt mit kleinen Andenken, Statuetten, Souvenirs, Geschenken und Dekorationsobjekten. In jedem dieser Gegenstände stecken unzählige Erinnerungen und Geschichten – oft verborgen und unerzählt. Während wir die Regale erkunden, teilen die Großeltern ihre Erinnerungen an private Ereignisse, in welchen sich ein Teil der Geschichte des europäischen 20. Jahrhunderts wiederspiegelt.
Eine gehörlose Frau glaubt, dass die Sonne das lauteste Element der Erde ist. Auf ihrer Reise zeigt sich, dass Gehörlose auch «hören» - in ihrer eigenen imaginären Welt.
Eva ist ein experimenteller Kurzfilm, der die persönlichen Geschichten von sechs Frauen zusammenbringt, um das Konzept „Mutterschaft“ zu behandeln. Drei Frauen sprechen über ihre Entscheidungsprozesse, ihre Wünsche und ihre inneren Konflikte, während drei Schauspielerinnen diese Dialoge in einem stilisierten Re-enactment fortführen. Die Grenzen zwischen Dokumentarfilm und Inszenierung verschwimmen, Re-enactments und persönliche Kommentare schaffen eine dichte und clusterartige Erzählung.
Angetrieben von ihrer persönlichen Auseinandersetzung als Frau mit Kindern rückt die Filmemacherin die Reflexion ins Zentrum und sucht den Austausch mit Menschen aus ihrem Umfeld. Der Film hinterfragt Rollenbilder und gesellschaftliche Strukturen – und öffnet den Raum für eine gemeinsame Auseinandersetzung.
Format: 16mm, s/w und/oder Farbe
Länge: max. 20 Minuten
Kamera: Arriflex 16s, Bolex H16 Rex 5
Ton: Mono, aufgenommen auf 1/4"-Band mit NAGRA
Während die neue radikale Rechte in Italien an Macht gewinnt, bietet uns Antonio Gramscis Theorie der kulturellen Hegemonie eine mögliche Erklärung.
Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hat eine postfaschistische Partei in Italien politische Handlungs- und Entscheidungsmacht. Um eine mögliche Erklärung dafür zu finden, wie sich konservative Narrative – die ständig durch gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Ereignisse angetrieben werden – immer wieder reproduzieren, bietet Antonio Gramscis Theorie der kulturellen Hegemonie (1971) einen Weg zu verstehen, wie soziale Bewegungen entstehen und wie eine hegemoniale Klasse versucht, ihre Macht zu erhalten. Dies geschieht durch die Etablierung eines Common Sense, der die untere, subalterne Klasse glauben lässt, sie befinde sich in der bestmöglichen aller Welten. Gramscis Theorie der Fragmentierung erklärt, wie politische Narrative entstehen, wo sie zu finden sind und wie sie in einen Common Sense münden. Aber Gramsci bietet auch einen Ausweg, indem er erklärt, wie dieser Common Sense durch das Auftauchen neuer, organischer Intellektueller und die Schaffung neuer Formen des Wissens abgelöst werden kann. Rechtspopulistische Parteien bezeichnen sich selbst gerne als soziale Basisbewegungen von Aussenseitern, wie Giorgia Meloni der Fratelli d'Italia, die sich selbst als Underdog bezeichnet. Aber sehr oft werden sie von neoliberalen und grossunternehmerfreundlichen Parteien orchestriert und tun daher nichts anderes, als die gleichen konservativen Narrative zu wiederholen – Steuersenkungen, Abbau des Wohlfahrtsstaates, Privatisierungen.
«Finding a Common Sense» ist ein reflexiver, essayistischer Dokumentarfilm über Gramscis Theorie und den Aufstieg der neuen radikalen Rechten in Italien.
Jolanda Cordero will endlich zurück in die Dominikanische Republik. Vor 30 Jahren kam sie in die Schweiz, um der Armut zu entkommen. Ihr Mann und ihre zwei Söhne wollten nachziehen, doch daraus wurde nichts. Sie arbeitet sieben Tage die Woche als Putzkraft für die Schifffahrt Vierwaldstättersee, in Wohnheimen, in Privathaushalten und Firmen. Ende Monat bleibt ihr nicht viel übrig, denn ihre Familie ist auf ihr Geld angewiesen. Jolanda kämpft hart, um die Miete und Rechnungen zu bezahlen und gleichzeitig für ihre Rückkehr zu sparen. Nun soll Schluss damit sein, 2024 möchte sie zu Hause sein. Doch die vorzeitige Kündigung ihrer Wohnung stellt sie vor neue finanzielle Herausforderungen. Zwischen dem desillusierenden Arbeitsalltag, fröhlichen Treffen mit Freundinnen, Alkoholismus und dem Ringen darum, ein Bild von sich in ihrer Heimat aufrecht zu erhalten, begleite ich sie. Joli – eine charismatische Heldin des Alltags, eine Frau, deren Geschichte die Geschichte vieler Migrant*innen widerspiegelt, die auf der Suche nach einem besseren Leben waren, aber nicht alle ihre Träume verwirklichen konnten.