Die EFS-Reiseblockwoche startete sonntagabends mit einer nachhaltigen Anreise im Nachtzug. Nach der Gepäckabgabe im Amsterdamer Hotel besuchten die Studierenden gleich das Mikrobiologiemuseum Micropia. Interaktive Stationen, Mikroskope und eine Stempelrallye machten die unsichtbare Welt der Mikroben erlebbar. Besonders spannend war ein Fachvortrag zu Pilzen, welche radioaktives Material für deren Überlebensstrategien nutzen. Die Studierenden erkannten die Relevanz mikrobiologischer Prozesse für Hygiene, Innenraumtechnik, Ökologie und Gesundheit. Den Abend rundete eine als Wettbewerb unter Studierendengruppen gestaltete Selfie-Tour durch die Kanäle und Strassen Amsterdams ab.
Am zweiten Tag standen längere Ausflüge auf dem Plan. Zunächst besichtigten die Studierenden die Deltaworks, ein beeindruckendes Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten, entstanden nach der Flutkatastrophe von 1953. Die Kombination aus Technik, Geschichte, Dimensionen und Ingenieurskunst vermittelte ein Verständnis für die Herausforderungen, welche die Niederlande im Umgang mit Naturgewalten meistern und als Folge des Klimawandels zusätzlich konfrontieren werden. Anschliessend folgte eine Hafenrundfahrt durch den grössten Hafen Europas: Der eindrückliche Rotterdamer Hafen, eine logistische Drehscheibe Europas. Der Rest des Tages konnte zur freien Stadterkundung genutzt werden.
Am dritten Tag stand die Besichtigung der Schweizer Firma Zehnder in Zwolle auf dem Programm. Dort erfuhren die Studierenden, wie moderne Lüftungstechnik die Raumluftqualität sichert und gleichzeitig Energie spart. Nach einem Theorieblock besichtigten sie die Produktion und das Testlabor. Zusätzlich nahmen sie an einer Challenge teil, bei der sie in Gruppen unter Zeitdruck Komponenten eines Lüftungsgeräts austauschen mussten. Am Abend besuchten die Studierenden das Museum of Prostitution in Amsterdam, das erste Rotlichtmuseum der Welt, und erfuhren so in einer Audiotour von der Geschichte der Prostitution in Amsterdam bis hin zu den heutigen Standards sowie von den Erfahrungen im Rotlichtalltag aus der Perspektive einer professionellen Stripperin.
Der vierte Tag führte nach Delft und Den Haag. Auf dem Programm standen das Green Village und das Waterlab der Technischen Universität Delft. Das Green Village ist ein Reallabor, das sich auf einem separaten Areal innerhalb des Campus befindet. Dort erfolgt die praktische Erprobung innovativer Konzepte für nachhaltiges Bauen unter realitätsnahen Bedingungen. Gesetzliche Restriktionen können dabei teilweise ausgeblendet werden bzw. spielen eine untergeordnete Rolle. Im Waterlab wird vielfältige Forschung im Zusammenhang mit Wasser durchgeführt, z.B. im Bereich des Küstenschutzes. Abgerundet wurde der Tag in Den Haag durch einen vom EFS-Organisationskomitee zur Stadterkundung konzipierten Orientierungslauf auf dem Fahrrad, bei dem auf einer App Punkte gesammelt wurden, sowie durch ein gemeinsames Abendessen.
Am fünften Tag stand neben dem Abhalten der Modulprüfung ein Besuch in der Fabrique des Lumières auf dem Programm. Das digitale Museum bietet ein audiovisuelles Erlebnis, bei dem digitale Kunst und Musik verschmelzen. Über 325 niederländische Meisterwerke erstrecken sich über Böden, Wände und Decken in einem kaleidoskopischen Schauspiel aus Licht und Musik. Von Vermeers Interieurs bis zu Van Goghs wirbelnden Himmeln. Am Nachmittag folgte eine Führung durch die Johan-Cruijff-Arena: Der erste Teil widmete sich der Geschichte des Vereins Ajax, während der zweite Teil die technische Seite und das Energiekonzept des, nach eigener Angabe, einzigen Netto-Null-Stadions Europas beleuchtete. Am Abend traten die Teilnehmenden die Rückreise mit dem Nachtzug von Amsterdam nach Zürich an.
Abschliessend gilt ein besonderer Dank den grosszügigen Sponsoren, die diese wertvollen technischen Besichtigungen ermöglicht haben. Durch ihre wertvolle Unterstützung konnten wegweisende Einblicke in innovative Technologien und Ansätze zum Umgang mit dem Klimawandel gewonnen werden sowie soziokulturelle Aspekte diskutiert werden. Mit dieser lehrreichen Reise konnten spannende Erfahrungen vor Ort gesammelt werden, die nicht nur das Verständnis für moderne Energielösungen vertiefen, sondern auch den Weg für zukünftige Entwicklungen ebnen.