Wie kann die Qualität einer Landschaft ausserhalb der Bauzone sichergestellt werden? Die Hochschule Luzern hat am Beispiel der Grossteiler Ebene in Giswil OW einen Prozess und Handlungsempfehlungen entwickelt, die einen Weg im Spannungsfeld zwischen Landschaftsschutz und -entwicklung aufzeigen.
Die Gemeinde Giswil ist mit einer Reihe von Fragen konfrontiert, wie bei der zukünftigen baulichen Entwicklung der Grossteiler Ebene die verschiedenen Nutzungsansprüche in Einklang mit baukulturellen und landschaftlichen Aspekten zu bringen sind. Ziel ist es, über konkrete Massnahmen eine qualitätsvolle und nachhaltige bauliche Entwicklung der Streusiedlung Grossteiler Ebene zu fördern. Die Gemeinde und der Kanton Obwalden haben diesbezüglich gemeinsam mit der Hochschule Luzern und unter Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen entsprechende Grundlagen erarbeitet. «Es ging uns in diesem Projekt nicht nur darum, ein Regelwerk zu errichten», sagt Stefan Kunz, Co-Projektleiter, Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern. «Wir wollten einen Prozess entwickeln, der so auch in anderen Regionen durchgeführt werden kann.» Dabei soll die Landschaft auf eine Art und Weise weiterentwickelt werden, die ihre Qualität aufrechterhält, aber auch den aktuellen Bedürfnissen entgegenkommt. Das Resultat des Prozesses kann je nach Region, ihren Voraussetzungen und den Bedürfnissen der involvierten Akteure anders aussehen. Der Dialog zu den Zielen der Entwicklung und die Etablierung einer gemeinsamen Wertebasis ist dabei ebenso so wichtig wie konkrete Massnahmen.
Die Projektergebnisse wurden in mehreren Dokumenten zusammengefasst und sind online verfügbar. Zudem wurden die Ergebnisse in der Publikation «Sarneraatal 2050 – Vision zur Entwicklung von Siedlung und Landschaft» dokumentiert, entstanden im Auftrag des Vereins «Kulturlandschaft – Landschaft und Kultur in Obwalden» und in Zusammenarbeit mit der IG Baukultur Obwalden und der Hochschule Luzern.