In den Arbeitszonen zwischen Luzern und Horw entsteht über die nächsten 20 Jahre ein neuer Stadtteil, in dem bereits heute schon Menschen wohnen, studieren und arbeiten. Auf dem 1,7 Quadratkilometer grossen Gebiet LuzernSüd sind Wohn- und Arbeitsräume für bis zu 15’000 Menschen geplant. Ein erster Leuchtturm konnte soeben mit dem Neubau der Hochschule Luzern – Musik eingeweiht werden. Ziel der Transformation ist es, das Gebiet nachhaltig zu entwickeln und für die ganze Region attraktive neue Quartiere zu schaffen.
Schlüsselfaktor: Sozialräumliche Entwicklung
Bei derart grossflächigen Projekten, die für viele Menschen eine grosse Veränderung bewirken, ist es unabdingbar, die sozialräumliche Entwicklung zu berücksichtigen. Die Menschen müssen miteinbezogen, ebenso öffentliche Infrastruktur und Freiräume, Treffpunkte für Austausch und Nachbarschaft vorausschauend gesichert und gemeinsam gestaltet werden. Bei LuzernSüd wurden die Verantwortlichen von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit beraten. Alexa Bodammer vom Institut für Soziokulturelle Entwicklung hat in einem interdisziplinären Team mit milplan GmbH (Projektleitung seitens der Stadt Kriens) und freiraumarchitektur GmbH ein koordinierendes «Kartenwerk Sozialraum und Freiraum» für den Krienser Teil des Gebietes erstellt, um ein partizipatives und kooperatives Vorgehen der unterschiedlichen Akteure zu unterstützen.
Fortwährender Einbezug wichtig
Bisher gab es nur wenig Widerstand gegen die geplanten und bereits vollzogenen Bauprojekte. Bei jedem Meilenstein und vor allem bei deutlich sichtbaren Veränderungen, etwa in Form von neuen Hochhäusern, kann sich das aber ändern. Das zeigt bereits das Referendum zur Pilatus Arena. Aktuell wird das sogenannte «Regelwerk» öffentlich aufgelegt, das zu zentralen Punkten wie Bebauung, Mobilität, Stadtklima behördenverbindliche Vorgaben in einem Richtplan festhält und die Prozesse zwischen Gemeinden und Kantonen definiert. Die Bedeutung der Sozialräume und die Bedingungen des künftigen Zusammenlebens werden dabei mehrfach erwähnt. Das hat durchaus Vorbildcharakter.
Warum die Entwicklung bisher ohne grössere Störfeuer vorangetrieben werden konnte, warum das Gespür für die Bedürfnisse der Menschen bedeutend ist und was gerade Hochhäuser auslösen können, erklärt Alexa Bodammer im Beitrag von zentralplus.