Das Bauprojekt zur Erneuerung und Erweiterung des Campus Horw ist einen Meilenstein weiter: Für die Baupläne ist eine Umzonung des Geländes und eine Teiländerung des Bau- und Zonenreglements nötig. Am Wochenende stimmte die Gemeinde darüber ab. Das erfreuliche Resultat: Eine Zustimmung von über 86 Prozent.
Mit 4'140 zu 662 Stimmen und bei einer Stimmbeteiligung von 47,3 Prozent sagten die Horwer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger deutlich Ja zur Vorlage der Umzonung Campus, der Teiländerung des Zonenplan A und des Bau- und Zonenreglements. Dies teilt die Gemeinde Horw in ihrer Medienmitteilung zur Abstimmung mit. Damit kann der Kanton Luzern die Planungsarbeiten fortführen, das Baugesuch für die Erneuerung und die Erweiterung des Campus vorbereiten und zur Bewilligung einreichen.
Rektorin Barbara Bader freut sich über das Ergebnis: «Wir sind dankbar für das positive Resultat. Es zeigt, dass unser Departement Technik & Architektur in Horw verwurzelt ist und hohes Ansehen geniesst. Sicher hat auch das Konzept, das Wert auf einen nachhaltigen und zum Quartier hin offenen Campus setzt, zur hohen Zustimmung beigetragen.»
Bis 2025 läuft die Projektierung, 2025 soll die Baueingabe erfolgen, ab 2026 dann die Realisierung des Bauprojekts. So kann ab 2029 der erneuerte und erweiterte Campus Horw etappenweise in Betrieb genommen werden.
Zur Medienmitteilung der Gemeinde Horw.
Mit Änderungen der Raumplanung schafft die Standortgemeinde Horw die Rahmenbedingungen für die Erneuerung und Erweiterung des Campus Horw. Der Horwer Einwohnerrat hat das Dossier Campus am 24. November 2022 einstimmig genehmigt.
Die Gemeinde Horw schreibt in ihrer Medienmitteilung: «Die geplante Erneuerung und Erweiterung des Hochschulstandorts Campus Horw macht Änderungen an den raumplanerischen Rahmenbedingungen nötig. Der Horwer Einwohnerrat hat sich am Donnerstagabend bei der Beratung des Dossiers Campus Horw klar hinter das Projekt gestellt.
Zur Diskussion standen die Teiländerung von Zonenplan und Bau- und Zonenreglement Campus Horw sowie der Bebauungsplan des Areals Campus. Den Teiländerungen der Nutzungsplanung stimmten alle Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte zu. Das Parlament beschloss zudem, auf eine zweite Lesung zu verzichten. Damit haben die Horwer Stimmberechtigten das letzte Wort: Der Gemeinderat wird den Termin für eine Volksabstimmung ansetzen.
Ebenfalls ohne Gegenstimme oder Enthaltung genehmigte der Einwohnerrat zudem den Bebauungsplan für den Campus Horw. Dieser unterliegt nun dem fakultativen Referendum.»
Der Campus Horw wird in den kommenden Jahren erneuert und erweitert. Im Frühjahr 2021 gab die Jury des Architekturwettbewerbs zum Campus Horw das Siegerprojekt bekannt: Es handelt sich um den Vorschlag «gravity» des Planerbüros Penzel Valier AG. Am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern, also direkt vor Ort auf dem jetzigen Campus, ist nun das Modell des Bauprojektes ausgestellt. Modell und Pläne können zu den Öffnungszeiten des Departements jederzeit besucht werden – wo besser kann man sich vorstellen, wie der Campus einmal aussehen soll? Fachleute des Departements Technik & Architektur bieten darüber hinaus Führungen für Gruppen an.
Das Modell befindet sich auf dem Campus Horw, im Trakt II, Ebene D. Zu den Öffnungszeiten des Campus ist es frei zugänglich:
Montag bis Freitag 06.30 bis 21.30 Uhr
Samstag 06.30 bis 17.00 Uhr
Sonntag geschlossen
Anmeldung Führungen für Gruppen:
Serge Hauser, serge.hauser@hslu.ch
Am 8. März 2022 bot die Gemeinde Horw an einem Anlass in der Aula des Oberstufenschulhauses Zentrum die Gelegenheit, sich über das Projekt «Erneuerung und Erweiterung des Campus Horw» zu informieren und Fragen zu stellen. Rund 60 Personen nahmen an dem Anlass teil.
Nach der Begrüssung durch den Gemeinderatspräsidenten stellten Roland Ferrari, Gesamtprojektleiter Campus Horw beim Kanton Luzern, Prof. Dr. Viktor Sigrist, Direktor des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern, Prof. Dr. Kathrin Krammer, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Luzern sowie die Projektleiterin von Metron Raumentwicklung das Projekt vor. Themen waren das städtebauliche Konzept, die Nachhaltigkeitsaspekte sowie die zukünftige gemeinsame Nutzung durch die Hochschule Luzern und die Pädagogische Hochschule Luzern.
Die Veranstaltung zur Erneuerung und Erweiterung des Camps Horw bildete den Auftakt zum öffentlichen Mitwirkungsverfahren. Die Teiländerung der Nutzungsplanung und der Bebauungsplan Campus Horw lagen vom 25. Februar 2022 bis 25. März 2022 öffentlich auf. Horwerinnen und Horwer können ihre Mitwirkungsbegehren digital erfassen und der Gemeinde ihre Meinung mitteilen.
Im Juni 2021 hat die 13-köpfige Jury des Architekturwettbewerbs zum Campus Horw einstimmig das Projekt «Gravity» des Planerteams Penzel Valier AG mit Sitz in Zürich zum Sieger erkoren. Damit steht fest, wie der erneuerte und erweiterte Campus einmal aussehen wird.
Die heutige Anlage des Departements Technik & Architektur bleibt erhalten und wird durch zwei kompakte Neubauten – die PH Luzern im Norden und die Hochschule Luzern im Süden – erweitert. Der Rückbau des bestehenden Mensagebäudes gibt Raum für einen naturnahen Park, der die Umgebung aufwertet und den auch die Horwer Bevölkerung nützen kann.
Der neue Campus wird sowohl bei der Erstellung als auch beim späteren Betrieb ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele erfüllen: Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS und 2000-Watt Gesellschaft mit dem SIA-Effizienzpfad 2040. Für die Wärme- und Kälteversorgung sorgt Wasser aus dem nahen Vierwaldstättersee, der Strom wird zu einem grossen Teil über Photovoltaikanlagen produziert.
Alle Lern-, Unterrichts- und Büroräume lassen sich ohne grossen Aufwand umgestalten. Diese Flexibilität ist eine wichtige Voraussetzung für eine langfristige Nutzung auch bei sich verändernden Bedürfnissen.
Mehr zum neuen Campus.
Interview mit dem Jurypräsidenten.
Zum Jurybericht.
Seit mehr als 40 Jahren tut der bestehende Campus Horw gute Dienste. Doch ist er längst an seine Grenzen gestossen. Hier sind die wichtigsten Gründe, weshalb die Gebäude erweitert und erneuert werden müssen:
- Der Platz auf dem jetzigen T&A-Campus reicht nicht aus; es müssen Räume zugemietet werden.
Vor über 40 Jahren waren etwa 500 Studierende eingeschrieben, heute sind es mehr als drei Mal so viele – Tendenz weiter steigend. Parallel zur Zahl der Studierenden hat sich auch die Zahl der Dozierenden und übrigen Mitarbeitenden erhöht: von 150 auf rund 500.
- Der Campus ist sanierungsbedürftig; die Infrastruktur soll T&A-Kompetenzen in Schwerpunkten wie Energie und Gebäudetechnik widerspiegeln und unterstützen.
Zum jetzigen Zeitpunkt stehen die Gebäude aus den 1970er-Jahren in offensichtlichem Widerspruch zu den inhaltlichen Kernkompetenzen des Departements: Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Digitalisierung in Bau und Technik.
- Praxisorientierte und zukunftsgerichtete Ausbildung und Forschung brauchen Werkstätten, Ateliers und Labors auf dem neuesten Stand.
Lehre und Forschung an der Hochschule Luzern zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus. Die Vermittlung geschieht nicht nur in Vorlesungssälen; praktische Übungen und Projektarbeiten, Gruppenarbeiten und Coachings spielen eine wesentliche Rolle.
- Zeitgemässe Infrastruktur ist wichtig im Wettbewerb um motivierte Studierende und hochqualifizierte Mitarbeitende.
Bei 6 anderen Schweizer Fachhochschulen sind Um- und Neubauten bereits erfolgt oder in Planung.