Die Hochschule Luzern nominierte Janet Greutmann für ihre Bachelorthesis «Räumliche Scheibensysteme, Statik und Bemessung» und Manuel Rieztler für seine Arbeit «Bauphysikalisches Verhalten von verglasten Paneelen».
Die Jury sprach den Preis Janet Greutmann zu. Wir gratulieren beiden zur Nomination und Janet Greutmann zur Auszeichnung.
Für die Hochschule Luzern war die diesjährige Verleihung eine besondere: Es war die erste, die unter dem Präsidium von Albin Kenel stattfand. Der Leiter des Instituts für Bauingenieurwesen der Hochschule Luzern steht seit Anfang Jahr der Fachschaft Bauingenieurwesen – der Vereinigung der Studiengänge Bauingenieurwesen aller Schweizer Fachhochschulen – vor.
Beide Arbeiten überzeugten die Jury – hier ihre Zusammenfassung und Laudatio:
Janet Greutmann: Räumliche Scheibensysteme, Statik und Bemessung
«Ein wissenschaftliches und sehr theoretisches Thema bearbeitet Janet Greutmann. Aufbauend auf Publikationen und Beispielen der Ingenieure Conzett und Seelhofer untersucht sie räumlich tragende Scheibensysteme auf ihre Stabilität. Anhand einer Analyse von Beispielen entwickelt sie eine allgemeine Systematik, die erlaubt, die Tragwirkung räum¬licher Scheibensysteme zu erfassen und zu behandeln. Sorgfältig arbeitet Greutmann die theoretischen Grundlagen zur Statik von Scheibensystemen und die dazugehörigen Beispiele auf. Gut strukturiert gelingt ihr eine vorbildliche Dokumentation des kom¬plexen Themas. Dabei werden die der Untersuchung zugrunde liegenden räumlichen Modelle analytisch gut abgehandelt. Ihre Erkenntnisse wendet Janet Greutmann an einem Beispiel aus der Praxis an – dem Haus mit einer Wand des Architekten Kerez. Die Arbeit fällt nicht nur durch das gewählte Thema, sondern vor allem auch durch ihre überdurchschnittliche Tiefe und Vielschichtigkeit auf.»
Manuel Rietzler: Bauphysikalisches Verhalten von verglasten Paneelen
«An eine bestehende Forschungslücke wagt sich Manuel Rietzler heran. Im Fassadenbau verwendete, verglaste Paneele weisen Luftzwischenräume auf, in denen sich aufgrund herstellungsbedingter Undichtigkeiten Kondenswasser bilden kann. Um die Auftretenswahrscheinlichkeit dieses Phänomen schon in der Entwicklung von Paneelen abschätzen zu können, entwickelt Manuel Rietzler ein auf einem optischen und thermischen Modell basierendes Berechnungsverfahren. Mit diesem können der Temperaturverlauf und das Feuchteverhalten der einzelnen Bauteile eines Fassadenelements simuliert werden. Die Resultate seines Programms plausibilisiert er unter anderem mit einer professionellen Software für die Berechnung von Isolierglas. Ausserdem studiert er anhand eines Standardfalls die einzelnen Parameter, die das bauphysikalische Verhalten von Paneelen bestimmen. Die Arbeit besticht durch ihren logischen Aufbau, eine gute Dokumentation und die nachvollziehbare Abhandlung des komplexen Themas und eignet sich ausserdem als Grundlage für weitere ¬Forschungsarbeiten in dieser Fachrichtung.»