Das Team um Prof. Dr. Oliver Ullrich von der Universität Zürich schaffte es mit seinen Forschungsergebnissen bis in die Zeitschrift «Scientific Reports», einem der bedeutendsten Fachjournale im Bereich Naturwissenschaften, herausgegeben von der renommierten Nature-Gruppe. Mit zu diesem Erfolg beigetragen hat Samuel Tanner aus dem CC Biowissenschaften und Medizintechnik. Er war unter anderem für die vorbereitenden Tests und die on-orbit Planung des Experiments verantwortlich.
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Es gibt viele Studien, die belegen, dass die Schwerelosigkeit die Funktion von Zellen erheblich beeinträchtigt. Dennoch kehren die meisten Astronauten ohne ernsthafte Gesundheitsprobleme von Langzeitmissionen zurück. Ist es für Zellen also möglich, sich an die Bedingungen der Schwerelosigkeit anzupassen? Im europäischen Columbus-Modul der Internationalen Weltraumstation (ISS) wurden Experimente mit Ratten-Makrophagen – einer bestimmten Art von Zellen des Immunsystems – in Kultur durchgeführt. Erstmals konnte damit die direkte Messung einer Zellfunktion im Weltraum wissenschaftlich veröffentlicht werden. Dazu wurde die Immunreaktion der Zellen künstlich ausgelöst und deren Verlauf anhand der Bildung von Sauerstoffradikalen gemessen. Dabei zeigte sich wider Erwarten, dass sich die untersuchten Zellen nach einer kurzen Phase der Hemmung innert Sekunden an die Schwerelosigkeit adaptieren. Die Autoren der Studie folgern daraus, dass sich zumindest Säugetier-Makrophagen hocheffizient an die Schwerelosigkeit anpassen können. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Schwerelosigkeitsforschung.
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