Die Herausforderungen der dezentralen Energieproduktion faszinierten Christian Ribback (23) aus Ennetbürgen schon während seines Studiums. Mit seinem Konzept «Axpo Synergie», bei dem sich Besitzer von Photovoltaik-Anlagen regional zusammenschliessen, ihre lokal produzierte Elektrizität in einen dezentralen Batteriespeicher einspeisen und daraus auch wieder beziehen, überzeugte er jetzt auch die Axpo Jury. Im Interview erklärt er seine Idee und was er mit dem gewonnenen Reisegutschein macht.
Sie sind der Axpo Energy Student of the Year 2016. Was hat Ihnen den Anstoss zu Ihrer Sieger-Idee «Axpo Synergie» gegeben?
Während meines Studiums hatten wir zwei Vorlesungen über Energiespeichertechnologien und über nachhaltige Energiesysteme. Uns wurde dort aufgezeigt, wie wichtig Speicherkapazitäten in der Zukunft sein werden, gerade im Hinblick auf elektrische Energie. Diese Inputs waren der Anstoss für die Idee. Diese Idee habe ich jetzt für den «Axpo Energy Student of the Year» mit Hilfe von kritischem Feedback von Mitstudenten und Freunden konkretisiert, für das ich sehr dankbar bin. Speziell Bettina Putzi und Stefan Frehner haben mir sehr geholfen.
Wie würden Sie Ihre komplexe Idee in kurzen Worten umschreiben?
Bei «Axpo Synergie» geht es darum, Besitzer von Photovoltaik-Anlagen in einer Region zu Kundengruppen zu konsolidieren, welche Elektrizität gemeinsam in ein dezentrales Batteriesystem einspeisen und davon auch wieder beziehen. Ist die Speicherkapazität vollständig erreicht oder erschöpft, dient das Stromnetz als Back-up. Das Batteriesystem bietet einen eigenen Marktplatz, auf welchem den Kunden eine vorteilhaftere Tarifsituation gegenüber dem Stromnetz geboten wird. Der Tarifunterschied zwischen Einspeisung und Bezug dient zur Ertragsgenerierung für Axpo. Die Investitionskosten für das Batteriesystem werden von den Kunden und Axpo getragen.
Wie sind Sie auf Axpo und den Wettbewerb gestossen?
Von meinem Studium her kenne ich das Energieunternehmen Axpo zwar, aber auf den Wettbewerb hat mich schliesslich mein Bruder aufmerksam gemacht.
Nach dem Bachelor of Science möchte Sie irgendwann auch noch den Master machen. Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Das ist eine schwierige Frage. Derzeit liegt mein Interesse klar im Bereich der Energietechnik und Energieversorgung. Das sind riesige Gebiete, welche meiner Meinung nach in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen werden. Ich hoffe, dass ich meine Karriere so ausrichten kann, um in diesen Sektoren vorne dabei sein zu können.
Sie befinden sich zur Zeit auf einer Europareise und jetzt haben Sie einen Reisegutschein gewonnen – für Europa! Verlängern Sie jetzt Ihre Reise?
Ja, das werde ich. Ich bin vor ein paar Tagen von Rom zurückgekommen um für die Preisverleihung anwesend zu sein. Nun fliege ich dann zurück und setzte meine Rucksackreise durch Italien fort. Der Reisegutschein kommt also wirklich mehr als gelegen. Nach Rom möchte ich Florenz und Mailand besuchen. Und vielleicht reicht die Zeit sogar noch für Wien, Budapest, Prag und Berlin. Mitte Juni muss ich dann zurück in der Schweiz sein, da ich noch Zivilschutz leisten muss. Danach geht es weiter nach Kos, wo ich zwei Monate lang Segeln und Windsurfen unterrichte. Und im Herbst muss ich dann wieder arbeiten, deshalb suche ich einen Job im Energiesektor. (Quelle: Axpo)