Der Strukturbegriff muss sehr breit angelegt werden – von der Stadt- und Siedlungsstruktur über die Raum- bis zur Materialstruktur. Im Sinne des Leitthemas «Gebäude als System» der Hochschule Luzern – Technik & Architektur und als komplementäre Ausrichtung zum Kooperations-Master der Fachhochschule Nordwestschweiz wird auf das Gebäude fokussiert, welches von seiner Hülle aus nach innen betrachtet wird. Hierbei spielt der Kontext nach wie vor eine entscheidende Rolle.
Im Gebäude können fünf Strukturarten destilliert werden: Tragstruktur, Raumstruktur, Infrastruktur, Erschliessungsstruktur und Tektonik der Hülle. Das Verhältnis untereinander und die Wertung für die eine oder die andere Struktur sind von besonderem Interesse. Es können zum Beispiel der Raumbildung dienende oder sich selbst inszenierende Strukturen entwickelt werden. Gleichzeitig werden bereits im Entwurfsprozess einzelne oder mehrere Strukturen klar getrennt oder verschmolzen. Die Tragstruktur kann die Schwerkraft durch Leichtigkeit oder organische Formbildung zu überwinden oder über Masse und Geometrie zu akzeptieren suchen.
Im Sinne der Langlebigkeit und der Flexibilität wird in der Tragstruktur und in der Raumstruktur zwischen konstituierenden und transitorischen Elementen unterschieden. Im Zusammenhang mit den heutigen Energiestandards gewinnt die Struktur der Hülle, also die Kongruenz oder Differenz der Kern- und der Kunstform, wieder neue Bedeutung.
Hier geht es zum Fokus Architektur & Struktur auf der Website des Kooperations-Master.
Franziska Furger, Architektin im Architekturbüro Cangemi
Im Bachelor-Studium hat sich mein Rucksack voller «Architektur» gefüllt. Im Master-Studium bekam ich die Gelegenheit, den Rucksack auszupacken. Das gelernte Wissen wurde in einem umfangreichen Projekt weiter behandelt. Parallel konnte ich stets dazulernen, wobei sich mein Horizont erweitert hat. Gut gefallen hat mir das Arbeiten im Atelier. Es förderte den Austausch unter den Studierenden. Das Wissen jedes Einzelnen wurde mit den Mitstudierenden geteilt und stets weitergegeben. Eine besondere Bereicherung während dem Studium war das Austauschsemester am Dublin Institute of Technology.
Daniel Hauri, Architekt bei Graber und Steiger Architekten
Mit dem Bachelor-Abschluss als Architekt sind wir alle als Fachkräfte der Praxis sofort einsatzbereit. Die Wertschätzung, die wir für unser mitgebrachtes Wissen erhalten, ist gross, aber die Reichweite der Möglichkeiten beschränkt. Und eigentlich treibt uns doch Neugierde an, wir wollen mehr sein als Co-Piloten, die Perspektiven selbst wählen, Flughöhe und Flugrichtung selbst bestimmen. Im Master-Studium treffen junge Architektinnen und Architekten aufeinander, die alle ein identisches Ziel verfolgen: Weiter unermüdlich zu forschen, zu entdecken und den persönlichen Horizont zu erweitern. Im Gegensatz zum Bachelor sind im Master die Fliehkräfte und die Fallhöhe höher, wobei die persönlichen Lotsen, die Dozierenden und Kommilitonen, ein ausgewiesenes Gespür für diese anspruchsvolle Situation besitzen. Wir lernten, die erworbenen Fertigkeiten zu schärfen, neue Sichtweisen auf die Disziplin zu erlangen und fundiert eine eigene Position zu entwickeln. Dabei sind wir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich gewachsen. Der Campus der Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist mehr als ein reiner Ort des Lernens, stellt er doch für Studierende ein Ort der Arbeits-, Lebens- und Interessensgemeinschaft dar.