Der Begriff Struktur ist in allen Bereichen der Architektur präsent und begleitet uns über den gesamten Entwurfsprozess. Sowohl die Struktur der Stadt, des Raumes, des Materials wie auch der tragenden Elemente sind für den Entwurf prägend. Struktur steht für Ordnung und für das Rationale in der Architektur, und das strukturierte Denken und Entwerfen bilden die Basis für Projekte, die kohärente Antworten zu komplexen Fragestellungen geben können.
Im Sinne des Leitthemas «Gebäude als System» der Hochschule Luzern – Technik & Architektur und als komplementäre Ausrichtung zum Kooperationsmaster der Fachhochschule Nordwestschweiz konzentriert sich der Fokus Struktur auf das Gebäude als Ganzes in seinem städtebaulichen Kontext. Raumstruktur, Tragstruktur, Erschliessungsstruktur und Infrastruktur tragen zum ganzheitlichen Begriff der Gebäudestruktur bei, bedingen und beeinflussen sich gegenseitig und werden je nach Gewichtung zu charakteristischen Elementen der Architektur.
Unter dem Titel «struktur_transfer» geht der Kurs Fragen zu relevanten Problemstellungen der Zivilgesellschaft nach und schärft das Bewusstsein und die Verantwortung der Studierenden für unsere gebaute Umwelt. Im Austausch mit internationalen Hochschulen werden Ideen und Projekte für den jeweiligen Ort entwickelt, der Dialog mit den Dozenten und Studierenden der Partnerschulen wird gefördert und man setzt sich mit deren Kultur auseinander. Ein Programm dauert jeweils ein Jahr, wobei alternierend ein Semesterthema im Ausland und eines in der Schweiz angesiedelt ist.
Hier geht es zum Fokus Architektur & Struktur auf der Website des Kooperations-Master.
Franziska Furger, Architektin im Architekturbüro Cangemi
Im Bachelor-Studium hat sich mein Rucksack voller «Architektur» gefüllt. Im Master-Studium bekam ich die Gelegenheit, den Rucksack auszupacken. Das gelernte Wissen wurde in einem umfangreichen Projekt weiter behandelt. Parallel konnte ich stets dazulernen, wobei sich mein Horizont erweitert hat. Gut gefallen hat mir das Arbeiten im Atelier. Es förderte den Austausch unter den Studierenden. Das Wissen jedes Einzelnen wurde mit den Mitstudierenden geteilt und stets weitergegeben. Eine besondere Bereicherung während dem Studium war das Austauschsemester am Dublin Institute of Technology.
Daniel Hauri, Architekt bei Graber und Steiger Architekten
Mit dem Bachelor-Abschluss als Architekt sind wir alle als Fachkräfte der Praxis sofort einsatzbereit. Die Wertschätzung, die wir für unser mitgebrachtes Wissen erhalten, ist gross, aber die Reichweite der Möglichkeiten beschränkt. Und eigentlich treibt uns doch Neugierde an, wir wollen mehr sein als Co-Piloten, die Perspektiven selbst wählen, Flughöhe und Flugrichtung selbst bestimmen. Im Master-Studium treffen junge Architektinnen und Architekten aufeinander, die alle ein identisches Ziel verfolgen: Weiter unermüdlich zu forschen, zu entdecken und den persönlichen Horizont zu erweitern. Im Gegensatz zum Bachelor sind im Master die Fliehkräfte und die Fallhöhe höher, wobei die persönlichen Lotsen, die Dozierenden und Kommilitonen, ein ausgewiesenes Gespür für diese anspruchsvolle Situation besitzen. Wir lernten, die erworbenen Fertigkeiten zu schärfen, neue Sichtweisen auf die Disziplin zu erlangen und fundiert eine eigene Position zu entwickeln. Dabei sind wir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich gewachsen. Der Campus der Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist mehr als ein reiner Ort des Lernens, stellt er doch für Studierende ein Ort der Arbeits-, Lebens- und Interessensgemeinschaft dar.