Aufbau des Studiums
Das erste Studienjahr beinhaltet Grundlagenthemen des Bauingenieurwesens wie z.B. Baustatik, Mathematik und Bauphysik. Ab dem zweiten Studienjahr bietet der Studiengang die Wahl zwischen den drei Studienrichtungen Konstruktion und Tragwerk (K+T), Verkehr und Wasser (V+W), sowie der schweizweit einzigartigen Richtung Gebäudehülle (GH).
In der Studienrichtung Gebäudehülle vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse im Bereich der Konstruktion von Gebäudehüllen und eignen sich Wissen rund um die Fassade an: von den Anforderungen an moderne Gebäudehüllen und der Entwicklung von Fassadenkonzepten und -konstruktionen für wirtschaftliche energieeffiziente Gebäude über das Thema bauphysikalische Nachweise und thermische Simulationen bis hin zur energetischen Optimierung oder der Planung von Produktions- und Bauabläufen. Die Studierenden erlernen dabei im Bereich der Konstruktionstechnik und Statik die Bemessung diverser Materialien wie Glas, Aluminium, Stahl, Chromstahl, Kunststoffe und Klebeverbindungen. Zudem dimensionieren und entwickeln sie Aussenfassaden, Dachkonstruktionen aus Stahl und Glas, Balkone oder filigrane leichte Tragkonstruktionen für die Gebäudehülle. Energienachweise, welche für die Zertifizierung von Minergie-Gebäuden notwendig sind, werden in der erweiterten Bauphysik vermittelt. In Projektmodulen werden die erlernten Kenntnisse an praxisorientierten Fragestellungen vertieft und angewendet. Parallel zu den Materialien und deren Bemessung werden den Studierenden die Grundlage zu energetischen Berechnungen vermittelt. Ein grosses Energieeinsparpotenzial, welches mit der Energiestrategie 2050 des Bundes erzielt werden soll, liegt in der Gebäudehülle. Deshalb ist die energetische Sanierung von bestehenden Gebäuden ein Thema, welches die Studierenden im Studium erlernen. Eine Herausforderung für Gebäudehülleningenieurinnen und – ingenieure liegt dabei darin, dass sowohl technische und konstruktive als auch ästhetische Anforderungen erfüllt werden müssen.
Infrastruktur
Um das im Studium erlernte Wissen auch praxisnah anwenden zu können, steht den Studierenden mit einem der grössten Fassadenprüfstände Europas sowie top eingerichteten Labors eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung.
Karrierechancen
Ingenieurinnen und Ingenieure der Gebäudehülle sind auf dem Markt sehr gefragte Fachpersonen. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und den höheren Anforderungen wird die Ingenieurleistung bei der Planung und Realisierung von Gebäudehüllen immer wichtiger und umfangreicher. Zahlreiche Planungsbüros und Ingenieurbüros haben diesen Trend erkannt und haben heute neben der klassischen Tragwerksplanung auch Planungsleistungen im Bereich der Gebäudehülle in ihrem Portfolio. Dadurch entstehen neue Stellen, die mit den aktuell verfügbaren Fachkräften nicht zu bewältigen sind. Typischerweise arbeiten ausgebildete Gebäudehülleningenieurinnen und Ingenieure dabei in einem Ingenieur- oder Fassadenplanungsbüro. Daneben sind sie aber auch wichtige Fachkräfte in ausführenden Baufirmen oder bei spezialisierten Unternehmen für Bauphysik.