Es hapert in vielen Bereichen. Das sagt Andreas Pfister, Professor am Departement Soziale Arbeit und Co-Leiter der Studie. Untersucht wurden die Bereiche Wohnen, Bildung, Arbeit, Familie, Partnerschaft und Freizeit. «Viele der von uns Befragten – und zwar sowohl Menschen mit körperlicher, kognitiver als auch psychischer Beeinträchtigung – finden sich in einem unbefriedigenden "in-between", einem "Zwischendrin" zwischen Inklusion und Separation wieder», führt Pfister aus. Er verdeutlicht dies am Beispiel der Erwerbsarbeit: Im ersten Arbeitsmarkt seien Menschen mit Beeinträchtigungen aufgrund der strukturellen Gegebenheiten oft überfordert, während sie im zweiten Arbeitsmarkt, also etwa in geschützten Werkstätten, unterfordert seien und sich fachlich und persönlich nicht weiterentwickeln könnten. Gerade in Bezug auf Personen in diesem «in-between» sollte die optimale Gestaltung von Übergängen in inklusivere Lebens- und Arbeitswelten noch mehr Aufmerksamkeit erhalten. «Die Anpassungslast und -verantwortung liegt dabei bei der Gesellschaft. Sie muss so gestaltet sein, dass sich jeder Mensch, mit oder ohne Beeinträchtigung, darin zurechtfinden kann», so Pfister. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention habe sich die Schweiz zum Grundsatz der Inklusion bekannt. Nun sei sie aufgefordert, diesen Grundsatz auch einzulösen.
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