In der Übersicht
Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zeigen deutlich häufiger herausfordernde Verhaltensweisen und psychische Störungen als die Allgemeinbevölkerung. Diese Kombination führt zu komplexen Unterstützungsbedarfen und hohen Anforderungen an Einrichtungen. Ein Teil der Betroffenen benötigt zeitweise spezialisierte Angebote der Intensivbetreuung. In der Praxis fehlen jedoch klare definitorische Kriterien, um den Bedarf systematisch einzuschätzen und Grund- von Spezialangeboten abzugrenzen.
Das Projekt entwickelt ein theoretisch und empirisch abgestütztes Modell, das zentrale Einflussfaktoren berücksichtigt. Dazu gehören Merkmale der Klientel, Art und Umfang des Unterstützungsbedarfs, professionelle Handlungskompetenzen sowie strukturelle und organisatorische Anforderungen der Angebote.
Die Modellentwicklung basiert auf einer kombinierten Analyse von Empirie und Theorie. Eine systematische Literaturrecherche identifizierte relevante Modelle und definitorische Ansätze. Ergänzend wurden leitfadengestützte Interviews mit Leitungspersonen spezialisierter Einrichtungen sowie mit kantonalen Fachstellen durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Erkenntnisse wurden in einem konsolidierten Modell zusammengeführt und in einem Workshop mit Fachpersonen validiert.
Auf dieser Grundlage entstanden erste Hinweise zu Qualitätsanforderungen, möglichen Assessmentverfahren und Aspekten der Tarifierung. Das Modell liefert damit eine fachliche Orientierung für die Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft für Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf infolge herausfordernder Verhaltensweisen.