In der Übersicht
Die Europäische Union hat mit der Corporate Sustainablity Reporting Directive (CSRD) umfangreiche Berichtspflichten für Unternehmen in den Bereichen E(nvironment), S(ocial) und G(overnance) geschaffen. In der EU sind geschätzt 50'000 Unternehmen von der Berichtspflicht betroffen. Viele Schweizer Unternehmen sind mittelbar durch ihre Tochtergesellschaften in der EU bzw. als Lieferanten von EU-Unternehmen davon betroffen. In der Schweiz selbst findet derzeit der Vernehmlassungsprozess zur Angleichung der Pflichten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung an die CSRD statt. Im Ergebnis ist damit zu rechnen, dass die bisherigen unmittelbaren Verpflichtungen von Schweizer Unternehmen nach Art. 964b OR erheblich ausgeweitet werden, um eine Annäherung an die Pflichten in der EU zu erzielen,
Das Projekt soll versuchen, eine Hilfestellung für die Schwierigkeiten, die sich derzeit Unternehmen ganz praktisch stellen, zu entwickeln. Konkret sollen Kennzahlen entwickelt werden, die die regulatorischen Vorgaben erfüllen und diese Kennzahlen so zu definieren, dass ihre Messmethoden eindeutig sind und somit eine Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen erreicht wird. Dabei soll von Anfang an die technische Umsetzung mitgedacht und eine Plattform entwickelt werden, die gerade KMU eine effiziente und digitale Methode bietet, ihren Reportingverpflichtungen verlässlich, vergleichbar und bezahlbar nachzukommen.
Diese Zielsetzung kann nicht innerhalb des hier beantragten Projekts erreicht werden. Daher soll im Rahmen des vorliegenden Antrags ein grösserer und konkretisierter Projektantrag entwickelt werden, der bei der Innosuisse eingereicht werden soll. Im Rahmen dieses Vorprojekts soll entsprechend die Zielsetzung so geschärft werden, dass ein erfolgversprechender Antrag eingereicht werden kann. Dazu gehört zum einen ein Team aus Praxispartnern zusammen zu stellen. Zum anderen können akademische Partnerschaften national und international geknüpft
werden. Gespräche hierzu haben schon mit der Hochschule St. Gallen (Prof. Dr. Thomas Berndt) stattgefunden ebenso mit dem Unternehmen greenbase (Declan Falvey).
Den Antragsstellern ist bewusst, dass die Heterogenität der im Bereich ESG relevanten Kennzahlen dazu führen kann, dass in der weiteren Projektphase sich die Konzentration auf einzelne Branchen als sinnvoll erweisen kann oder dass die Lösung mittels einem generell gültigen Teil plus branchenspezifische Ergänzungsdaten aufgebaut wird.