In der Übersicht
Im Zuge der UNESCO-Kandidatur „Jodel“ hat die Arbeitsgruppe Jodelforum im Rahmen des vom Bundesamt für Kultur geförderten Projekts Grundlagen zur Förderung und Weitergabe der Jodeltradition in der Schweiz erarbeitet, mit der Absicht, die im Kandidaturdossier formulierten Massnahmen konkret vorzubereiten und erste Umsetzungsschritte einzuleiten. Folgende drei Ziele standen im Fokus: die Netzwerkbildung, die Sensibilisierung für das Thema und erste Umsetzungen von Förderprojekten.
Im Bereich der Netzwerkbildung wurden Kontakte zu Kinder- und Jugendchorleitenden aufgebaut, um die Nachwuchsförderung im Jodelbereich zu stärken. In Zusammenarbeit mit dem Jodellieder-Verlag konnten über 30 Werke für Kinder- und Jugendchöre zugänglich gemacht werden, weitere sind in Bearbeitung. Die Initiative für ein Jugendjodelfest 2026 wurde beratend begleitet. Ebenso wurde das Projekt «Jodelndes Klassenzimmer» mit dem Fernziel lanciert, dass Schulkinder mit dem Jodeln in Berührung kommen. Hier bestand der erste Schritt im Aufbau eines Netzwerkes von Lehrpersonen, die das Jodeln im Schulunterricht bereits praktizieren. Ihre Unterrichtserfahrungen sollen Anstoss zu weiterführenden Projekten geben. Parallel dazu wurde der Austausch mit Kulturinstitutionen und Bildungsstätten intensiviert, insbesondere mit dem Eidgenössischen Jodlerverband (EJV), dessen Einbindung für die nachhaltige Verankerung der UNESCO-Fördermassnahmen zentral ist.
Im Rahmen der Sensibilisierung für das Thema und der Konkretisierung von Desideraten zeigten Interviews mit Jodlerinnen und Jodlern sowie Bildungsakteur*innen ein Interesse an der Integration des Jodelns in den schulischen Kontext. Parallel dazu lief eine Bestandesaufnahme zu Forschungsbedarfen. In Interviews mit Jodel-Fachpersonen wurden Themen wie Archivierung, Digitalisierung, Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit diskutiert. Die Ergebnisse wurden systematisch aufbereitet und bei einer Netzwerkveranstaltung mit rund 30 Teilnehmenden im Roothuus Gonten zur Diskussion gestellt. Dort zeigte sich ein Bedürfnis nach kleinformatigen, umsetzbaren Fördermaßnahmen. Besonders hervorgehoben wurden die stärkere Sichtbarmachung der Vielfalt des Jodelns, die gezielte Nutzung sozialer Medien sowie die Sicherung und digitale Erschließung von Archivbeständen. Aufrufe in der Sendung „Potzmusig“ und die monatliche Berichterstattung im Verbandsorgan „lebendig“ des Eidgenössischen Jodlerverbands berichteten öffentlich über den Stand des Jodelns auf dem Weg zur UNESCO.
Im Bereich der konkreten Umsetzung wurde ein Kinderjodelchor in Basel initiiert. Zudem wurde die offizielle Aufnahmefeier zur UNESCO-Anerkennung vom 13. Dezember 2025 im Mythenforum Schwyz vorbereitet.
Das Projekt zeigte, dass vielfältige Akteur*innen die Jodeltraditionen in der Schweiz tragen und eine UNESCO-Einschreibung Potenzial für innovative Entwicklungen bietet. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für weiterführende Projekte.