In der Übersicht
Die Orgelgeschichte des Kantons Schwyz ist bis heute kaum erforscht; es gibt keine Publikation, die diese Geschichte im Überblick darstellt. Kurze Arbeiten von Otto Tschümperlin und Josef Schelbert aus den 1970er- und 1980er-Jahren beschreiben einige der bestehenden Instrumente, jedoch ohne geschichtliche Hintergründe zu liefern. Gemäss der im Orgeldokumentationszentrum (ODZ) vorhandenen Informationen stammen die frühesten Dokumente zur Schwyzer Orgelbaugeschichte aus dem 16. Jahrhundert und betreffen Orgeln im Flecken Schwyz.
Im Kanton Schwyz war zu keinem Zeitpunkt eine einheimische Orgelbaufirma ansässig. Aus diesem Grund gingen die Aufträge zum Instrumentenbau im Lauf der Jahrhunderte an eine grosse Zahl von Orgelbaufirmen verschiedener Herkunft. Dementsprechend ist die Vielfalt an unterschiedlichen Instrumenten beträchtlich. Die letzten 30 Jahre sind für diese Entwicklung wenig repräsentativ, da neue Orgeln auf dem Kantonsgebiet seit den 1980er-Jahren fast ausschliesslich von den beiden Firmen Mathis (Näfels) und Metzler (Dietikon) gebaut worden sind.
Das Schweizer Orgelinventar ist ein Projekt, das 1986 von Prof. Dr. Max Lütolf und Dr. Urs Fischer initiiert worden ist. Zu diesem Zweck wurde 1987 die „Kommission Orgelinventar der Schweiz“ gegründet. Die Kommission bildete eine Arbeitsgruppe, um die verschiedenen kantonalen Behörden (Ämter für Denkmalpflege) bei der Inventarisierung zu begleiten. Das Orgelinventar des Kantons Schwyz stand damals unter der Verantwortung von Herrn Otto Tschümperlin, kam jedoch, nachdem der Bezirk Schwyz und wenige andere Instrumente im Bezirk Küssnacht erfasst worden waren, nicht zum Abschluss. Das vorliegende Projekt führt Tschümperlins Arbeit weiter. Es zielt darauf, die Forschungslücke zu schliessen und die Instrumente auf dem Schwyzer Kantonsgebiet vollständig zu inventarisieren.