Bauland ist in der Schweiz rar. Das treibt die Immobilienpreise in die Höhe und verunmöglicht vielen den Traum vom Eigenheim. Andererseits hat die zunehmende Zersiedelung der Landschaft schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Auf diese grossen architekturräumlichen, soziokulturellen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen muss der Immobiliensektor innovative und nachhaltige Lösungen finden.
Grosse Chance
Kleinwohnformen könnten eine grosse Chance sein, um klimafreundlichen und ressourcenschonenden Wohnraum zu schaffen und der gesetzlich geforderten Verdichtung nachzukommen. Gleichzeitig könnte damit dem ökonomischen Druck auf dem Wohnungsmarkt sinnvoll begegnet werden sowie den neuen Wohnbedürfnissen zwischen Individualisierung und sozialer Interaktion.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt der Hochschule Luzern untersucht das Potenzial von «Kleinwohnformen» unter Betrachtung der Bedürfnisse von Nutzenden, unterschiedlicher architektonischer Typologien und sozialwissenschaftlicher, rechtlicher, ökonomischer und ökologischer Faktoren. Die Ergebnisse werden in soziodemografischen Profilen der Nachfrage- und Nutzungs-Segmente sowie als praxisorientierte Planungs- und Handlungsempfehlungen anwendbar gemacht.
Das Projekt wird dankenswerterweise von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, den Interdisziplinären Themenclustern der Hochschule Luzern (ITC) sowie diversen Wirtschaftspartner/innen unterstützt.
- Hawa Sliding Solutions AG (Hauptwirtschaftspartnerin)
- Verein Kleinwohnformen Schweiz
- Bundesamt für Wohnungswesen
- Stadt Zürich, Stadtentwicklung
- Genossenschaft Kalkbreite
- Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1
- Maria und Heinrich Th. Uster-Stiftung
- Basellandschaftliche Kantonalbank
-
Uster AG Planer Architekten
- Metron Architektur AG
- Acht Grad Ost AG
- Marion Burkhardt Architektin + Baubiologin
- René Hodel (Landeigentümer, Gemeinde Buttisholz)
Definition Kleinwohnformen
Trotz der steigenden Nachfrage und Popularität gibt es bisher keine
allgemein anerkannte Definition von Kleinwohnformen. Im Rahmen dieser Untersuchung
werden daher architektonische Typologien im Einfamilienhaus wie Tiny Houses und
Minihäuser, unterschiedliche Mobilheimvarianten wie Wohnwagen oder Hausboote,
aber auch Typologien im Mehrfamilienhaus wie Mikro-Apartments oder kollektive
Wohnformen wie Wohngemeinschaften oder Clusterwohnungen dazu gezählt.