Seit langem wird in akademischen und weiteren Kreisen diskutiert, ob nur «wissenschaftlich bewiesenes» Wissen als relevantes Wissen angesehen werden kann. Mit der zunehmenden Etablierung und Institutionalisierung neuer Forschungsparadigmen – insbesondere der transdisziplinären und künstlerischen Forschung – haben sich neue Möglichkeiten eröffnet, das konkrete epistemische Potenzial einer Pluralisierung der Wissenskulturen zu erforschen. Vor diesem Hintergrund wird Jens Badura Reflexionen aus seiner Forschung im Spannungsfeld zwischen Erkenntnistheorie, Praxeologie und Institutionentheorie vorstellen. Dabei wird er sich insbesondere auf das transformative Potenzial ästhetischer Praktiken konzentrieren und der Frage nachgehen, wie wir uns als Forscher in dieser sich wandelnden Landschaft transformierender Wissenskulturen positionieren können und, in einer allgemeineren Perspektive, wie Kunst- und Designhochschulen als «Agenten der Transformation» agieren können. Prof. Dr. Jens Badura ist Philosoph mit stark transdisziplinärer Ausrichtung. Er leitet den Studiengang BA Creative Transformation an der Hochschule Luzern – Design Film Kunst, ist Mitglied der Forschungsgruppen Transformation Design und Postdisciplinary Art Research und Co-Direktor des Forschungskollegs am Urner Institut für Alpinkulturen der Universität Luzern. Seine Forschungsschwerpunkte sind praxisorientierte Kulturphilosophie und Ästhetik.
Das Navigieren in turbulenten Zeiten von Transformationen und schwindenden Gewissheiten erfordert einen kreativen Umgang mit divergierenden Positionen und Orientierungsversuchen. In der Online-Vortragsreihe «Positionings» beziehen Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Stellung und legen ihre Position dar für mögliche Beiträge aus Design, Film und Kunst zur nachhaltigen Entwicklung.