Das National Institute of Design (NID)
Das National Institute of Design (NID) ist international als eine der führenden Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen für Industrie-, Kommunikations-, Textil- und integriertes Design bekannt. Das NID ist seit 2011 in langjähriger Partnerschaft und durch einen fruchtbaren Wissensaustausch in praxisorientierter Forschung und nachhaltiger Innovation eng mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst verbunden. Die Doktorierenden in dieser Kooperation profitieren daher von einem vielfältigen Angebot an transdisziplinären Lehrveranstaltungen an beiden Hochschulen und einer langen Tradition der akademischen Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs.
Curriculum
Die Doktorierenden legen in Absprache mit ihren Guides und Co-Guides ein individuelles, auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Kursprogramm fest. Sie verpflichten sich, mindestens ein Modul am NID zu absolvieren, wobei Teile davon durch Lehrveranstaltungen an der HSLU kompensiert werden können.
Lehrangebote
Die HSLU und das NID bieten Doktorierenden und Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich im Rahmen gemeinsamer Arbeitstreffen, Workshops und anderer Formate auszutauschen, um den Wissenstransfer zwischen den beiden Hochschulen, den verschiedenen Disziplinen und eine gemeinsame Forschungs- und Diskurskultur zu fördern und zu pflegen.
An der HSLU können Doktorierende nebst den Angeboten innerhalb des PhD-Programms am Departement Design & Kunst, im Zentrum für Lehren und Lernen (ZLLF) und im Rahmen von Campus Luzern verschiedene Kurse rund um das Thema Forschungskompetenzen besuchen.
Das NID bietet rund 100 Kurse für Doktorierende an.
Studienort
Die Doktorierenden führen ihre Forschungsprojekte grundsätzlich individuell und ortsunabhängig durch. Die Lehrveranstaltungen finden sowohl vor Ort in Luzern und Ahmedabad sowie online/hybrid statt. Ein Forschungsaufenthalt in Indien oder in der Schweiz ist möglich, aber nicht zwingend. Es wird jedoch erwartet, dass Doktorierende während des Studiums mindestens zweimal ans NID reisen (Modulbesuch, Verteidigung der Dissertation).
Bei einer Anstellung als Doktorierende an der HSLU wird die Verlegung des Wohnorts in die Schweiz dringend empfohlen, um Schwierigkeiten in Bezug auf Aufenthaltsstatus, Krankenversicherung und Steuern zu vermeiden.
Studiendauer
Vollzeitstudium: Drei Jahre.
Teilzeitstudium: Fünf Jahre.
Das Studium am National Institute of Design (NID) kann sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitmodell in begründeten Fällen um maximal zwei Jahre verlängert werden.
Sprache
Unterrichtssprache ist Englisch.
Betreuung
Die Doktorierenden führen ihre Forschungsprojekte unter der gemeinsamen Betreuung und eines Guides (Erstbetreuung) vom NID und eines Co-Guides (Zweitbetreuung) der HSLU durch. Guide, Co-Guide und eine weitere, externe Fachperson stellen das Promotionskomitee («Doctoral Advisory Committee, DAC»), welches die Doktorierenden im Verlauf des Programms durch wissenschaftliches Feedback und Beratung in obligatorischen halbjährlichen Besprechungen bzw. Präsentationen begleitet.
Die Programmverantwortlichen beider Hochschulen unterstützen bei der Ernennung geeigneter Personen unter Berücksichtigung des gewählten Forschungsgebiets, der Methodik und der Verfügbarkeit. Zurzeit stehen rund 50 potenzielle Guides und Co-Guides für die Betreuung zur Verfügung.
Damit eine optimale Betreuung gewährleistet ist, sollten Promotionsvorhaben einen inhaltlichen Bezug zu einer der vier Forschungsgruppen der Hochschule Luzern – Design und Kunst, den Forschungsschwerpunkten des NID und dessen PhD-Programm haben.
Finanzierung
Für das PhD-Programm «Eco-Social Innovation by Design» werden keine Doktoratsstipendien vergeben. Je nach inhaltlicher Passung des Dissertationsvorhabens zu den Forschungsschwerpunkten und laufenden Projekten der Hochschule Luzern – Design & Kunst ist jedoch eine bezahlte Anstellung an der HSLU möglich. Doktorierende werden als wissenschaftliche Mitarbeitende für drei bis maximal fünf Jahre befristet angestellt und in eine der vier Forschungsgruppen integriert. Es sind aber auch freie Promotionen ohne Finanzierung möglich. Es gibt folgende Finanzierungsmodelle:
- Freie Promotion – selbstfinanziert (Vollzeit- oder Teilzeitstudium)
Es ist möglich, eine Promotion unabhängig von laufenden Forschungsprojekten oder einer Anstellung in einer Forschungsgruppe zu realisieren. Doktorierende werden in diesem Fall vom Departement Design & Kunst bei der Suche nach Finanzierungs- und Betreuungsmöglichkeiten beraten, erhalten jedoch keine Anstellung in einem der Fördermodelle der Hochschule Luzern. Die Kurse, die an der HSLU und im Rahmen von Campus Luzern speziell für Doktorierende angeboten werden, stehen allen selbstfinanzierten Doktorierenden mit oder ohne Anstellung an der HSLU offen, sofern ein Forschungsbezug zur HSLU besteht.
- Arbeitszeitmodell der Hochschule Luzern – teilfinanziert (Teilzeitstudium)
Doktorierende werden zu insgesamt 70 Stellenprozent (3,5 Arbeitstage pro Woche) für drei Jahre in einer Forschungsgruppe am Departement Design & Kunst angestellt. Sie übernehmen im Umfang von 50 Stellenprozent (2,5 Arbeitstage pro Woche) Aufgaben in den Bereichen Forschung, Lehre und/oder Hochschulmanagement. 20 Stellenprozent (1 Arbeitstag pro Woche) sind reserviert für die Dissertation. Dazu investieren Doktorierende private Zeit im Umfang von 30 Stellenprozent (1,5 Arbeitstage pro Woche) für ihre Dissertation.
- Anstellung in Forschungsprojekten des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) – vollfinanziert (Vollzeitstudium)
Doktorierende werden mit ihrem Dissertationsvorhaben in ein vom SNF gefördertes Forschungsprojekt integriert und zu 80 Stellenprozent (vier Arbeitstage pro Woche, gemäss Beitragsreglement des SNF) in einer der vier Forschungsgruppen der Hochschule Luzern – Design & Kunst angestellt. Der SNF erwartet, dass Doktorierende 80 bis 100% einer Vollzeitstelle ihrem Doktorat widmen («protected time») und ihre Dissertation im Rahmen der maximalen Förderdauer von vier Jahren zügig fertigstellen.
Offene Doktoratsstellen in einem SNF-Projekt werden regulär im Stellenportal der HSLU ausgeschrieben. Wenn bei diesen Ausschreibungen eine thematische und zeitliche Passung zum PhD-Programm «Eco-Social Innovation by Design» gegeben ist, wird im Call explizit darauf hingewiesen.
Infrastruktur
Die Doktorierenden haben Zugang zu allen institutionellen Ressourcen der HSLU und des NID, einschließlich Bibliotheken, Laboren und Werkstätten, Hochschulsport, Sprachzentren, Kantinen, Kindertagesstätten auf dem Campus, digitalen Geräten und Software.
Immatrikulation
Die Doktorierenden werden am NID immatrikuliert.
Studiengebühren
Die Gebühren für das Doktoratsstudium werden am NID entrichtet und umfassen 2.000 USD pro Jahr.
Dissertation
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden in Form eines praxis-bezogenen Beitrags - einer Design-Intervention - eingereicht. Dies können z.B. Objekte, Visualisierungen, Prototypen, digitale Medien, Ausstellungen, Konzepte, Prozesse sein, die Form ist frei wählbar. Der praxis-bezogene Beitrag wird im Rahmen einer Dissertationsschrift im Umfang von mindestens 60’000 Wörtern (vgl. Reglement des NID) zusätzlich theoretisch kontextualisiert. Die Rahmenbedingungen für die Form des zu erwartenden Beitrags werden zusammen mit dem DAC in einer Dissertationsvereinbarung schriftlich vereinbart.
Verleihung des Doktortitels
Der akademische Grad «Doctor of Philosophy (PhD) in Design» wird vom NID verliehen. Beide Hochschulen sowie die Namen aller Betreuungspersonen werden auf der Urkunde namentlich aufgeführt.