Obwohl der öffentliche Raum meist so gestaltet ist, dass er zugänglich ist für alle, finden Menschen mit Sehbehinderungen doch regelmässig physische und sensorische Barrieren vor. Diese Hindernisse beeinträchtigen die Mobilität, Orientierung und Gefühl der Zugehörigkeit dieser Menschen.
In ihrer Dissertation untersucht Verica Kovacevska die gelebten und körperlichen Erfahrungen von Menschen mit Sehbehinderungen im öffentlichen Raum. Mittels künstlerischer Forschung und Praxis versucht sie, ein differenzierteres Verständnis für ihre Bedürfnisse entwickeln, tiefere Einblicke in ihre Perspektiven gewinnen und bestehende Normen und Systeme hinterfragen. Ein zentrales Element des Doktorats ist die Schaffung eines kartografischen Formats mithilfe eines in Zusammenarbeit mit dem City Science Lab in Hamburg entwickelten digitalen Werkzeugs.
Die Ergebnisse sind für ein breites Publikum bestimmt, sollen aber vor allem Fachleute an der Schnittstelle von Raum, Politik und Design ansprechen und sie dazu anregen, die Gestaltung und Wahrnehmung öffentlicher Räume neu zu denken.