In ihrer Doktorarbeit untersucht Meri Zirkelbach, wie Materialtraditionen weiterentwickelt und in die Gestaltung und Entwicklung zukünftiger Materialien eingebunden werden können.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in den Bereichen der Konservierung und Restaurierung, in denen historisches Wissen über Materialität – von handwerklichen Techniken bis zu Schadensphänomenen – zentrale Impulse liefert. Ziel ist es, eine Brücke zwischen vergangenen Techniken und zukünftigen Potenzialen zu schlagen. Dazu werden unterschiedliche disziplinäre Herangehensweisen und kulturell geprägte Vorstellungen über die Materialforschung analysiert. Es wird deutlich, dass spekulative und gestalterische Denkansätze, die alternative Zustände erkunden, in der rational geprägten naturwissenschaftlichen Forschung oft auf Widerstand stossen. Der Vergleich mit klassischen Innovationsprozessen zeigt jedoch die Stärken spekulativer Methoden, denn diese eröffnen neue Perspektiven für die Materialentwicklung.
Die Arbeit soll verdeutlichen, dass ein vertieftes Verständnis bisher ungenutzter Materialtraditionen nicht nur neue Designansätze ermöglicht, sondern auch Impulse für naturwissenschaftliche Perspektiven liefert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkt.