Overview
Mit dem Präventionsprojekt «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» fördert Selbsthilfe Schweiz seit 2021 die strukturelle Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Spitälern. Ziel des Projekts war es, bis Ende 2025 schweizweit 80 regionale Kooperationen zwischen Spitälern, Selbsthilfezentren und Selbsthilfegruppen (sogenannte Kooperationsdreiecke) aufzubauen.
Das Projekt verfolgte das Ziel, die gemeinschaftliche Selbsthilfe als ergänzendes Angebot zur Hospitalisierung und Nachsorge für Patient:innen, Angehörige und Fachpersonen sichtbar zu machen. Gleichzeitig sollte der interprofessionelle Austausch gestärkt und die Partizipation der Patient:innen gefördert werden.
Das von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützte Projekt wurde Ende April 2025 abgeschlossen. Die Hochschule Luzern begleitete das Projekt von 2021 bis zum 30. April 2025 im Rahmen einer umfassenden wissenschaftlichen Evaluation.
Die Evaluation basierte auf einem mehrmethodischen Design: Mittels Dokumentenanalyse wurden relevante nationale und regionale Unterlagen systematisch erhoben und anhand eines Codierrasters ausgewertet. Ergänzend wurden Online-Befragungen mit Fachpersonen des Kooperationsdreiecks sowie mit Spitalvertretenden zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt. Eine Querschnittserhebung im dritten Projektjahr richtete sich gezielt an aktive Mitglieder von Selbsthilfegruppen. Auf regionaler Ebene wurden vier vertiefende Fallstudien zu spezifischen Kooperationen in Gesundheitsinstitutionen durchgeführt. Die Datenerhebung umfasste leitfadengestützte Interviews sowie teilnehmende Beobachtungen in Kooperationssettings. Die nationale Ebene wurde durch weitere qualitative Fallanalysen ergänzt.
Die Evaluation zeigt, dass das Projekt «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» die Verankerung von Selbsthilfegruppen entlang der gesundheitlichen Versorgungspfade stärkt und zu einer patient:innenzentrierten sowie ressourcenorientierten Versorgungsstruktur beiträgt.
Die im Projekt aufgebauten Kooperationsstrukturen sowie die Evaluationserkenntnisse flossen in das weiterentwickelte Modell «Selbsthilfefreundlichkeit im Spital / in der Gesundheitsinstitution» ein, das seit Mai 2025 die bisherige Projektstruktur abgelöst hat.