«Auf dem Weg der Veränderung von einem post-sowjetischen zu einem europäischen Staat hat die Ukraine noch manche Hürden zu überwinden», sagt Michael Derrer, Dozent an der Hochschule Luzern und Experte für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in Osteuropa. Mit politischen Absichtserklärungen sei es nicht getan. Geht es nach Derrer, bedürfe es insbesondere auch im Hinblick auf den Wiederaufbau der Ukraine wirtschaftliche und politische Reformen derjenigen Strukturen, die bereits vor dem Krieg existierten. Zu häufig würden in der Ukraine ungeschriebene Regeln und Praktiken den Umgang im Geschäftsverkehr sowie in der Politik bestimmen – darunter solche, die im europäischen Modell und seinem Rechtsverständnis keinen Platz hätten, so der Experte.
Um aufzuzeigen, welche Reformen die Rahmenbedingungen schaffen würden, um die Ukraine nachhaltig in die europäische Staatengemeinschaft zu integrieren, hat Michael Derrer eine Konferenz initiiert, die vom 16. November bis 17. November 2022 an der Hochschule Luzern stattfindet. Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Ländern stellen ihre Analysen der Gesellschaft, des Geschäftsumfelds und der staatlichen Institutionen in der Ukraine vor.
Unter anderem nehmen an der Konferenz teil:
- Simon Pidoux, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, Schweizer Sonderbeauftragter für die Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz 2022
- Vladimir Dubrovsky, ukrainischer Wirtschaftswissenschafter und einer der führenden Experten für Korruptionsforschung in der Ukraine
- Bálint Magyar, Senior Research Fellow des CEU Democracy Institute und führender Wissenschaftler für vergleichende Forschung zu postkommunistischen Staaten und Volkswirtschaften. An der Konferenz referiert er zum Thema «Post-Communist Regime Trajectories and Challenges for Patronal Democracies»
Das detaillierte Konferenzprogramm und eine Liste aller Referentinnen und Referenten gibt es HIER.
Die Konferenz ist für eine breite Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt beträgt 50 Franken inkl. Mittagessen, für Studierende 25 Franken.
Hier geht es zur Anmeldung.