Die Ferien mit der Familie oder Freunden in einer Ferienwohnung zu verbringen liegt schweizweit im Trend, wobei die bedeutenden Reiseeinschränkungen in diesem Jahr dem Trend einen weiteren Schub verleihen könnten. Mit rund 900 Zweit- und Ferienwohnungen in den Gemeinden Hilterfingen, Oberhofen und Sigriswil besteht ein grosses Potenzial, Touristinnen und Touristen aus der Schweiz, und zukünftig auch wieder aus der ganzen Welt, in Zweit- und Ferienwohnungen unterzubringen. Dadurch soll die bereits vorhandene Beherbergungsinfrastruktur genutzt werden. Aktuell wird jedoch nur ein Sechstel aller Wohnungen an Dritte zur Vermietung angeboten.
Das im Juni 2019 gestartete Projekt «Zweit- und Ferienwohnungsoffensive rechtes Thunerseeufer» verfolgt die Ziele, dass die bestehenden Wohnungen besser ausgelastet sind, die Anzahl der zur Vermietung stehenden Wohnungen gesteigert wird, aber auch die Beziehungen zwischen Zweitwohnungsbesitzenden, Tourismusorganisationen und Gemeinden gestärkt sind. Beim Projekt, das von der Standortförderung des Kantons Bern sowie des Bundes mitfinanziert wird, wirken drei Tourismusorganisationen, zwei Gemeinden sowie ein Privatanbieter von Wohnungsvermietungs-Dienstleistungen mit.
Ein erstes Resultat des Projekts ist eine Informationsplattform für Zweit- und Ferienwohnungsbesitzende. Die Webseite www.zweitwohnung-thunersee.ch beinhaltet Themen wie Dienstleistungen für eine einfache Vermietung der Wohnung, wichtige Informationen zu Kurtaxen und Gebühren sowie Möglichkeiten zur Mitsprache mittels einer Ideenbox. Für die Sommermonate sollen alljährliche Apéros den Austausch aller Akteure auf persönlicher Ebene ermöglichen.
In den nächsten Schritten des Projekts liegt der Fokus auf der Qualität der Wohnungen: So sollen sowohl professionelle Wohnungsbilder für die Onlinevermarktung gemacht werden als auch die Renovation und Klassifikation der Wohnungen gefördert werden. Schliesslich soll die Kommunikation und Beziehungspflege zwischen den Akteuren weiter verbessert werden. Das über zwei Jahre dauernde Projekt wird vom Institut für Tourismuswirtschaft ITW der Hochschule Luzern – Wirtschaft begleitet.