Auf den Fahrplanwechsel vom 9. Dezember 2018 startet mit dem Schneetourenbus in sechs Bergregionen ein neuartiges Betriebskonzept. Der Schneetourenbus wird von regionalen Transportunternehmen betrieben. Dabei werden nebst Tourenzielen auch herkömmliche Wintersportziele wie Langlaufloipen, Skilifte und Schlittelpisten neu auf der letzten Meile mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Der Testbetrieb ist für die ganze Wintersaison 2018/2019 geplant.
Das Institut für Tourismuswirtschaft ITW der Hochschule Luzern unterstützt und begleitet das Pilotprojekt mit dem Erstellen der Qualitäts- und Auswahlkriterien für die beteiligten Transportunternehmen sowie bei der Evaluation und Wirkungsanalyse für das Projekt. Roger Sonderegger, Dozent und Projektleiter am ITW, ist überzeugt, dass der Schneetourenbus einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Ausrichtung der Wintersporttouren in unseren Alpen leistet und eine interessante Erweiterung des heutigen Mobilitätsangebotes darstellt.
Schneetourenbus ergänzt öffentlichen Verkehr
Mit den regionalen Angeboten wird das ÖV-Netz an Orten ergänzt und auf Gebiete erweitert, welche bis anhin im Winter nicht für den öffentlichen Verkehr zugänglich waren. Dadurch gibt es für attraktive Tourengebiete neue Alternativen zur Anreise mit dem Auto, was wiederum die Umwelt entlastet. Zusätzlich wird die regionale Wertschöpfung gefördert. Der Schneetourenbus ist ein Pendant zum bereits bestehenden Bus alpin, welcher touristische Ausflugsziele im Schweizer Berggebiet mit dem öffentlichen Verkehr erschliesst. Im Unterschied zum Schneetourenbus verkehrt dieser nach festem Fahrplan.
Wie funktioniert der Schneetourenbus?
Die Fahrpläne werden ausschliesslich auf dem Schneetourenbus-Website-Portal veröffentlicht. Die regionalen Transportunternehmen entscheiden aufgrund der vorhandenen Reservationen, der Wetterlage und dem erwarteten Bedarf, ob eine Fahrt durchgeführt wird oder nicht. Damit ist eine Bündelung von Kursen auf nachfragestarke Zeiten möglich, Leerfahrten können vermieden und Fahrzeuge besser ausgelastet werden. Die Fahrpreise werden gleich wie bei normalen ÖV-Angeboten fix pro Person kommuniziert und erhoben. Dank der Konzentration auf nachfragestarke Kurse und auch dank regionaler Sponsoren sind die Fahrpreise moderat, obwohl die Angebote nicht mit öffentlichen Geldern subventioniert und die Strecken und Fahrzeiten teilweise sehr lang sind.
Erschlossen werden Tourenziele in den folgenden Regionen:
- Im Napfgebiet im Kanton Bern
- Am Lukmanier- und Julierpass sowie im Prättigau im Kanton Graubünden
- Am Sustenpass im Kanton Uri
- Im Binntal im Kanton Wallis
Über Schneetourenbus
Die Federführung im Pilotprojekt hält der Schweizer Alpen-Club SAC inne. Neben der Hochschule Luzern sind die PostAuto AG sowie Mountain Wilderness Schweiz weitere Partner. Die Projektarbeiten und die Entwicklung des Internetportals waren nur dank namhafter Unterstützung von Bund und Kantonen möglich.
Weitere Informationen sowie Fahrpläne sind unter www.schneetourenbus.ch aufgeschaltet.