Im Mai fand zum zweiten Mal das Forum des Instituts für Tourismuswirtschaft ITW der Hochschule Luzern – Wirtschaft unter dem Thema «Erfolg im Gesundheits- und Wellnesstourismus» statt. Bachelor-Studierende der Studienrichtung Tourismus & Mobilität hatten sich im Vorfeld mit aktuellen Problemstellungen aus der Branche beschäftigt und präsentierten ihre Erkenntnisse den anwesenden Fachleuten aus der Praxis. Gemeinsam wurden konkrete Umsetzungsideen für den Alltag erarbeitet.
Mit rund 60 Anwesenden verzeichnete das ITW-Forum doppelt so viele Besucherinnen und Besucher wie letztes Jahr. «Die grosse Teilnehmendenzahl spiegelt das Interesse und das Bedürfnis nach Informationen in der Branche wider», sagte Roland Lymann, Dozent für Gesundheits- und Wellnesstourismus der Hochschule Luzern und Organisator des Forums, zu Beginn der Veranstaltung. Verantwortliche von Kurhäusern, Hotels und Destinationen aus der ganzen Schweiz reisten im Mai nach Luzern, um unter dem Titel «Erfolg im Gesundheits- und Wellnesstourismus» gemeinsam mit Studierenden und Fachleuten aktuelle Problemstellungen zu erörtern und Wissen auszutauschen. Der Anlass wurde unterstützt von hotelleriesuisse, Heilbäder und Kurhäuser Schweiz, dem Schweizer Tourismus-Verband, den Private Selection Hotels und der Krankenkasse EGK.
Umsetzung für den Alltag diskutiert
Welche Motive und Bedürfnisse haben Gäste im Sektor Gesundheits-und Wellnesstourismus? Wie ist es um die Ausgabebereitschaft der Zielgruppen bestellt und mit welchen Kommunikationsmitteln können sie erreicht werden? Auf diese und weitere Fragen haben die Bachelor-Studierenden im Vorfeld des Forums mithilfe von Studien, Experteninterviews und Recherchen nach Antworten gesucht und den aktuellen Wissenstand zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse präsentierten sie zu Beginn der Veranstaltung den anwesenden Praktikerinnen und Praktikern in Kurzform.
Im Anschluss an die Präsentationen bildeten die Gäste sowie die Fachpersonen und Studierenden der Hochschule Luzern sechs Gesprächsgruppen. Ziel dieser «Round-Table-Gespräche» war es zunächst, Zielgruppen zu definieren, die für Angebote im Bereich Gesundheits-und Wellnesstourismus besonders empfänglich sind und über die sich ein Betrieb strategisch positionieren kann. Weiter beschäftigte sich ein Teil der Gruppe konkret mit der Angebotsgestaltung für die jeweiligen Zielgruppen, ein anderer Teil mit der Marktbearbeitung und Ansprache der Zielgruppen. «In intensiven Diskussionen erarbeiteten die Teilnehmenden zudem wichtige Handlungsfelder für die Branche – zum Beispiel im Bereich der Aus- und Weiterbildung», sagt Lymann.
Teilnehmende haben profitiert
Bei diesen Dialogen profitierten die Studierenden vom Praxiswissen der Expertinnen und Experten, während diese wiederum Nutzen aus den Vorarbeiten der Studierenden ziehen und sich mit anderen Personen aus der Praxis austauschen konnten: «Es ist immer von Vorteil, wenn Studierende und Praktiker zusammenkommen», äusserte sich Max Nadig, Präsident des Verbandes Heilbäder und Kurhäuser Schweiz, zur Veranstaltung. «Das Thema Gesundheit ist vor allem im präventiven Bereich hoch komplex und wirft immer neue Fragen auf. Diesen gilt es nachzugehen – in einer Zusammenarbeit von Hochschule und Praxis.» Ebenfalls als positiv bewertete Esther Dysli, CEO der Private Selection Hotels, das Forum: «Es ist ein sehr interessanter Mix entstanden. Ich hatte viel Freude an den Schlüssen, welche die Studierenden aus der Erfahrung der Praktiker gezogen haben – so können neue Ideen entstehen.»
Für Irina Vogler, Tourismus-Studentin im 6. Semester, war es ein wertvoller Tag in ihrer Ausbildung: «Das ITW Forum war für mich als Studentin eine gute Gelegenheit, um mit Leuten aus der Praxis Kontakte zu knüpfen und neue Erkenntnisse im Bereich Gesundheitstourismus zu gewinnen.» Auch Roland Lymann ist zufrieden: «Der Anlass hat sich in der Branche etabliert und das ITW konnte sich als ‹Kompetenzzentrum› profilieren. Zudem zeigen die intensiv geführten Diskussionen das Interesse beider Seiten – von Praxis und Studierenden.» Der Anlass führte den Teilnehmenden aber auch vor Augen, wo Handlungsbedarf besteht. Roland Lymann meint: «In allen Round-Table Gesprächen erschwerte das sehr unterschiedliche Verständnis von elementaren Begriffen wie Wellness oder Medical Wellness eine zielorientierte Diskussion. Ebenfalls kam deutlich zum Ausdruck, dass über den Gesundheits-und Wellnesstourismus in der Schweiz sehr wenig gesichertes Wissen vorhanden ist. Das allerdings ist für eine erfolgreiche Führung der Destinationen und Betriebe essentiell.» Deshalb setzt die Hochschule Luzern hier an.