Sarah Niffenegger (25) ist im Emmental aufgewachsen und lebt heute in der Stadt Bern. Sie arbeitet als Kundenberaterin und Berufsbildnerin bei den SBB, wo sie bereits ihre Lehre absolviert hat. Das Thema Mobilität bewegt sie also schon eine ganze Weile. Um Studium und Beruf unter einen Hut zu bringen, arbeitet sie momentan in einem 60-Prozent-Pensum.
Sarah ist – wie könnte es als waschechte Bernerin anders sein – ein grosser YB-Fan. Zu ihren Hobbys gehören neben dem Fussball das Fotografieren und Reisen. Zudem liest sie leidenschaftlich gerne. Der Berg an Büchern, die Sarah unbedingt lesen will, muss sich allerdings noch etwas gedulden: Lesestoff bietet das Studium mehr als genug.
Eigentlich wollte Sarah Floristin werden. Das kreative Arbeiten liegt ihr. Und doch: Auch der Umgang mit Zahlen macht ihr Spass. Viele Interessen, ein beruflicher Start im öffentlichen Verkehr – damit passt Sarah perfekt in den Studiengang mit dem etwas komplizierten Namen: Mobility, Data Science and Economics.
Hoi Sarah! Velo, Zug oder Flugzeug?
Ich reise fürs Leben gerne. Dabei lasse ich den gesunden Menschenverstand walten: Auf kurze Flugreisen verzichte ich und nehme wann immer möglich den Zug. Packt mich das Fernweh, steige ich aber auch einmal in ein Flugzeug. In der Stadt bringt mich das Velo überallhin. Ich setze meine Verkehrsmittel also da ein, wo sie am meisten Sinn ergeben.
Hast du ein Credo, nach welchem du lebst?
Aus eigener Erfahrung weiss ich: Es geht immer wieder bergauf. Und ich mache mir Mut mit: «Egau was chunt, mir zerfätzes.» Das bedeutet: Was immer auch kommt, irgendwie schaffe ich es. Und bis jetzt hat es noch immer gestimmt!
Du hast gerade die Prüfungsphase hinter dir. Gut überstanden?
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass Prüfungen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören. Am leichtesten sind mir die Module Human Factors & Design und Umweltökonomie von der Hand gegangen. Umweltökonomie baute auf Inhalten vorangehender Module auf, kombinierte diese Punkte aber auch mit vielen neuen Inhalten. Ganz allgemein: Wenn du den Unterricht interessiert verfolgst, dir Notizen machst und vor den Prüfungen den Stoff noch einmal repetierst, kommt es in der Regel gut.
Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen ich weniger diszipliniert bin. Dann heisst es auf den letzten Drücker lernen, lernen, lernen. Aber die Prüfungen gehören auch zum Studileben. Und ich habe dabei sehr viel über mich selbst gelernt: wie ich mich am besten organisiere, wie ich lerne und wie ich das Wissen wieder abrufen kann. Gerade für mich als Teilzeitstudentin, die Beruf und Studium jonglieren muss, sind das entscheidende Learnings.
Ich wollte nicht studieren, nur damit ich studiert habe.
Wie bist du auf das Studium aufmerksam geworden und warum hast du es ausgewählt?
Wie so vieles im Leben war auch das ein glücklicher Zufall. Ich wollte nicht studieren, nur damit ich studiert habe. Ich habe mir verschiedene Studiengänge angeschaut, die mich interessiert haben. Zum Beispiel Wirtschaftsinformatik: Das war mir dann aber doch etwas zu informatiklastig. Dann habe ich einen Info-Anlass zum Bachelor in Economics and Data Science in Mobility besucht.
Mit dem KV im Rucksack, einem Bein in der Mobilitätsbranche und meiner kreativen Ader hat mich das Studium sofort überzeugt. Für mich ist es die goldene Mitte zwischen Informatik, Wirtschaft und meinem Wissensdurst, Neues zu lernen.
Hat der Info-Event sein Versprechen gehalten? Bist du glücklich mit deiner Wahl?
Absolut. Ich liebe die Abwechslung, und diese bietet mir das Studium tagtäglich: Ich programmiere zum Beispiel am Vormittag mit Python Modelle und lerne am Nachmittag, wie Verbrennungsmotoren und Elektroautos funktionieren oder mit welchen ökonomischen Herausforderungen Firmen konfrontiert sind. Und das alles von Dozierenden aus drei verschiedenen Departementen: Informatik, Technik & Architektur und Wirtschaft.
Blick hinter die Kulissen
Ganz konkret: Was lernst du im Studium?
Puh, vieles! Wie lange hast du Zeit? ((Lacht.)) Das Thema Mobilität zieht sich durch fast alle Module hindurch. Wir schauen uns verschiedene Antriebsstoffe an oder besprechen die Vor- und Nachteile der E-Mobilität. Wir studieren reale Daten, etwa von Veloverleihen, Auto- oder Flugverkehrsdaten, und lernen, mittels Modellen Vorhersagen zu treffen. Anhand von Beispielen aus der Mobilitäts- und der Tourismusbranche – zum Beispiel Skigebieten – entdecken wir innovative Wirtschafts- und Verkehrsmodelle. Wir lernen Daten aufzubereiten, sie zu programmieren, auszuwerten und zu visualisieren.
Die Psychologie-Module helfen einem sich für eine Führungsposition vorzubereiten - es gibt explizit Module, welche ein Leadership-Zertifikat anstreben. Ich persönlich besuche Module, um das Zertifikat Psychology and Human-Machine Interaction abzuschliessen. Da kann ich meiner kreativen Ader Raum geben.
Du siehst, wir sind ein durch und durch ein interdisziplinärer Studiengang mit Dozent:innen aus diversen Departementen: Das ist superspannend. Jede Disziplin funktioniert etwas anders und wir können so von allen Seiten etwas lernen.
Durch die Interdisziplinarität kann ich aus einer Unmenge von Wahlmodulen aussuchen.
Was macht dir im Studium am meisten Spass?
Ich schätze unsere übersichtlichen Klassen sehr. Ich kenne meine Mitstudent:innen und Dozierenden. Es ist fast schon familiär. Wir setzen uns aus ganz unterschiedlichen Menschen zusammen: Personen mit technischem oder Informatik-Hintergrund, Leuten aus unterschiedlichen Branchen, etwa der Aviatik, dem Nonprofit-Sektor und vielen mehr. So können wir uns gegenseitig gut unterstützen.
Es gibt viele Praxisreferate; so lernen wir verschiedenste Branchen kennen und knüpfen erste Kontakte zu Unternehmen. Auch Ausflüge und Blockwochen stehen auf dem Programm.
Würdest du das Studium wieder wählen?
Ja, auf jeden Fall! Für mich passt es perfekt. Ich bin überzeugt, ich kann zukünftigen Arbeitgeber:innen viel, viel Wissen bieten. Aber jetzt mache ich zuerst einmal Ferien …