Durch Migration entstehen vielfältige Formen von Gemeinschaften, die prozesshaft verschiedene Orte, Alltagspraktiken und auch Wissen miteinander verbinden. Menschen vernetzen sich über weite geographische Räume miteinander und Lebenspraktiken von migrantisierten Personen zeigen, dass sie mehrheimisch sind, transkulturelle Räume schaffen und diverse sozikultureller Identitäten aufweisen. Somit befinden sich alle Formen von Kultur in einem ständigen Prozess von Durchkreuzung und Vermischung.
Während der internationalen Studienwoche wurden verschiedene Forschungs- und Praxisperspektiven zu Transkulturalität, Transnationalität, Migration und Diaspora erarbeitet. Nebst einem Überblick zu Kategorien und Konzepten in der Transmigrations- und Diasporaforschung wurde das Migrationsregime Europas und die Rolle der Schweiz darin beleuchtet sowie kulturalistische Ausprägungen von Rassismus in der Sozialen Arbeit thematisiert. In der Schlussrunde stand die Bedeutung der Diaspora als wichtiger Entwicklungsfaktor für die Schweiz aber auch für die sogenannten «Herkunftsländer» im Fokus.
Wie gelingt diversitätsorientierte oder diskiminierungskritische Soziale Arbeit? Wo begegnet die Soziale Arbeit transkulturellen Beziehungs- und Austauschnetzwerken? Wie kann transnational orientierte Soziale Arbeit aussehen?
Solche und weiteren Fragen beziehungsweise aktuellen Herausforderungen der Praxis, konnten Studierende in Gruppen aber auch bei und mit alten und neueren diasporischen Gruppen und Personen mit Mehrfachzughörigkeit diskutieren sowie auf die Praxis der sozialen Arbeit anzuwenden versuchen.