Das Departement Soziale Arbeit der Hochschule Luzern will helfen, die Jugendarbeitslosigkeit in Mazedonien zu senken. Deshalb beteiligt es sich als Teil eines Konsortiums an einem von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) lancierten Projekt – das später eventuell auf weitere Balkanstaaten ausgeweitet werden soll. «Wir erarbeiten derzeit die Details. Wir wollen eng mit der lokalen Wirtschaft zusammenarbeiten», sagt Soziologe Bernard Wandeler der Hochschule Luzern.
Dabei können er und sein Team auf die Erfahrungen zurückgreifen, welche sie in Albanien gesammelt haben: Seit 2010 bildete das Departement Soziale Arbeit im Balkanstaat 40 Coaches von lokalen Hilfsorganisationen und der staatlichen Arbeitsvermittlungsstelle aus, die Jugendliche aus Randgruppen wie der Roma bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen. Das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Swisscontact wurde ebenfalls von der DEZA ins Leben gerufen. Die dabei geknüpften Kontakte führten dazu, dass Albanien nun auch bei der Reform des Sozialwesens auf das Know-how der Hochschule Luzern setzt: Diesen Frühling reiste eine 19-köpfige Delegation in die Zentralschweiz, um zu sehen, wie hier die Soziale Arbeit organisiert ist.
Insbesondere interessierten sich die Sozialarbeitenden, die Fachpersonen diverser Ministerien sowie die Politikerinnen und Politiker für die Zusammenarbeit von staatlichen Stellen mit Nichtregierungsorganisationen. «Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, sondern können gute Ansätze anderer Länder übernehmen», sagt Delegationsleiterin Shpresa Spahiu, Direktorin von «Help for Children». Es gehe darum zu erfahren, wie das Sozialwesen organisiert sei, und nicht darum, wie viel Geld wofür zur Verfügung stehe. Das Programm, zusammengestellt von Bernard Wandeler, führte die Delegation unter anderem zur Luzerner Sozialdirektion, wo sie von Stadtrat Martin Merki (im Bild links) empfangen wurde.