Andreas Jud ist Co-Projektleiter der zweiten Phase der Optimus-Studie Schweiz, die die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit mit dem Observatoire de la maltraitance envers les enfants der Universität Lausanne durchführt. Die Studie hat zum Ziel, diese wichtigen Grundlagen zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit Akteuren in der Praxis zu erarbeiten.
Vielzahl an Akteuren erschwert die Datenerfassung
Gründe für das bisherige Fehlen von verlässlichen Daten sind das föderalistische System in der Schweiz, das die Verantwortlichkeiten auf Bund, Kantone und Gemeinden aufteilt, sowie eine grosse Zahl an privaten Organisationen, die sich im Bereich Kindesschutz engagieren. „Die unterschiedlichen Stellen definieren beispielsweise Kindsmisshandlung und Kindswohlgefährdung nicht alle gleich, was die Datenerhebung erschwert“, erklärt Jud. Das Ziel der aktuell laufenden Phase der Schweizer Optimus-Studie ist es denn auch, die diversen Akteure im Kindesschutz zu vernetzen und sie für einheitliche Daten zu sensibilisieren, damit eine nationale Erhebung zu Kindsmisshandlung, die für 2015 bis 2016 geplant ist, eine hohe Beteiligung erfährt und aussagekräftige Zahlen liefert.
Newsletter für den Austausch
Ein Instrument zum besseren Austausch unter den Institutionen des Kindesschutzes ist der Newsletter «Vernetzt gegen Misshandlung», den die Studienleitenden herausgeben. Dieser liefert auf Deutsch, Französisch und Italienisch Wissenswertes sowie Neuigkeiten zum Schweizer Kindesschutz und erscheint zum nächsten Mal im Mai.