Mit dem Network for Transdisciplinary Research (td-net) betreiben die Akademien der Wissenschaften Schweiz eine Drehscheibe zur Förderung von Transdisziplinarität in Forschung und Lehre in der Schweiz und weltweit. Mit verschiedenen Massnahmen hilft das td-net dabei, inter- und transdisziplinäre Forschungs- und Lehrprojekte voran zu treiben, Forschende aus- und weiterzubilden und die Community zusammen zu bringen.
Erstmals wurde nun mit Prof. Dr. Ulrike Sturm eine Vertreterin einer Schweizer Fachhochschule in den wissenschaftlichen Beirat von td-net gewählt. Dies sei kein Zufall, so Ulrike Sturm, Co-Leiterin des ITC «Raum & Gesellschaft» der HSLU. «Die Hochschule Luzern investiert schon seit über zehn Jahren in die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Damit fällt sie sehr positiv in der Wissenschaftscommunity auf.»
Die Position der Fachhochschulen im Beirat zu vertreten, sei ihr denn auch ein besonderes Anliegen, sagt Sturm. Etwa, wenn es darum geht, inter- und transdisziplinäre Projekte anzustossen. Als ein Beispiel nennt sie ein Online-Lehrprogramm, dass anhand von Fallbeispielen vermittelt, wie Transdisziplinarität dazu beitragen kann, gesellschaftliche Probleme zu lösen, z.B. wenn es um Fragen sozialer Kohäsion, der integralen Gemeindeentwicklung bei knappen Ressourcen oder die Umsetzung der Energiewende geht. Das Lehrprogramm wurde von der HSLU mitentwickelt und kann praktisch in allen Studienfächern genutzt werden. Im letzten Jahr wurde bereits ein Kurs durchgeführt – mit über 1'000 Teilnehmenden weltweit. Ein zweiter Durchgang findet am 22. Februar 2021 statt: https://www.futurelearn.com/courses/partnering-for-change/2.
Neben der Unterstützung solcher konkreten Projekte begleiten die Akademien der Wissenschaften Schweiz die hiesige Forschungslandschaft dabei, ihre Praktiken weiterzuentwickeln. In diesem Zusammenhang wurde unter Mitwirkung des ITC «Raum & Gesellschaft» das Positionspapier «Forschung für gesellschaftliche Innovationen an Fachhochschulen (FHs)» erarbeitet, das sich auch auf den 2020 erschienen OECD-Bericht «Addressing societal challenges using transdisciplinary research» stützt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung der weltweiten Vernetzung von Forschenden: So wurde durch das td-net die internationale ITD-Alliance gegründet und zweijährlich wird die International Transdisciplinarity Conference durchgeführt, das nächste Mal vom 13. bis 17. September 2021.