Ein Businessplan ist ein wichtiges Instrument, um eine Geschäftsidee zu planen und umzusetzen. Studierende der Hochschule Luzern – Wirtschaft besuchen im fünften Semester das Pflichtmodul «Businessplan-Entwicklung» und erstellen ein Konzept für ein Unternehmen – entweder im Auftrag eines externen Partners oder für ein eigenes Projekt. Insgesamt wurden heuer 36 Projektideen bearbeitet.
Anlaufstelle für Senioren, die eine WG gründen oder in eine
einziehen möchten
Ein Team hat sich mit der Gründung eines eigenen Start-ups auseinandersetzt. Die primäre Geschäftstätigkeit der Unternehmung mit Namen Wohnfit GmbH wäre, Rentner-Wohngemeinschaften zu vermitteln. «Einerseits geht es darum, für Rentner geeignete WG-Partner zu finden, andererseits für die entstehende Wohngemeinschaft eine passende Wohnung zu suchen», sagt Teamleiterin Nadine Amstutz. Als zweites Standbein bietet das Unternehmen Zusatzdienstleistungen an, wie Putzdienst, Bürohilfe, Vermittlung bei WG-Konflikten usw. «Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir die Geschäftsidee realisieren könnten», so Amstutz. Allerdings müssten bis dahin noch einige Hürden genommen werden, unter anderem die Finanzierung. «Für die Gründung der Wohnfit GmbH streben wir Kooperationen mit Altersstiftungen an», so die Teamleiterin.
Das Seminarzentrum Hitzkirch bekannter machen
Zur Interkantonalen Polizeischule (IPH) Hitzkirch gehört auch das Seminarzentrum Hitzkirch, das mittelfristig saniert und erweitert werden soll. Ziel ist, dass bauliche Massnahmen weitestgehend durch Kostensenkung und Aktivitäten im freien Markt refinanziert werden. Die Studierenden haben deshalb untersucht, wie die Wirtschaftlichkeit des Zentrums gesteigert werden kann. «Potenzial ist vorhanden», sagt Teamleiterin Sonja Siegrist. Gerade für Sicherheitsorganisationen, die einen Schulungsort suchten, würde die Lokalität viel bieten: beispielsweise eine spezielle Infrastruktur für polizeitaktische Trainings und grosse Sportanlagen. Aber auch für private Feiern wie Taufen oder Hochzeiten eigne sich das Seminarzentrum. Die Studierenden raten der IPH in erster Linie, die Bekanntheit der Lokalität zu erhöhen – sowohl in den Trägerkantonen als auch bei Unternehmen und Privatpersonen in der Region. Sie empfehlen unter anderem, die Website anzupassen, die Social-Media-Kanäle auszubauen, jährlich einen Tag der offenen Tür zu veranstalten sowie an der Hochzeitsmesse Luzern präsent zu sein. Laut IPH-Direktor Christoph Tanner ist der Businessplan ein wichtiges Mosaikstück in den Entscheidungsgrundlagen für zukünftige Investitionen.
Martin Heller: «Ohne Neugier macht jeder Laden zu.»
Am gestrigen Montagabend gaben die Teams an der Schlussveranstaltung des Moduls einen Einblick in ihre Businesspläne. Als Gastredner war Martin Heller (Heller Enterprises) eingeladen, Kulturunternehmer und Künstlerischer Direktor der Schweizer Landesausstellung Expo.02. In seinem Referat reflektierte er wirtschaftliches Wirken teils ironisch, teils ernsthaft und machte klar, dass erfolgreiche Geschäftsideen auch den Wissens- und Erfahrungsdurst von Anspruchsgruppen stillen müssen: «Ohne Neugier macht jeder Laden zu», konstatierte er.
Ideen für Businesspläne gesucht Die Mehrheit der Businessplan-Ideen stammt jeweils aus der Zentralschweizer Wirtschaft. Für den kommenden Herbst werden neue Themen gesucht. Interessierte finden Informationen auf der Website www.hslu.ch/auftragsarbeiten-wirtschaft («Antrag Businesspläne»).