In der Übersicht
Die Köhlerei im Entlebuch zählt zu den letzten lebendigen Handwerkspraktiken der Schweiz, die bis heute unter freiem Himmel betrieben wird. Als immaterielles Kulturerbe verbindet sie jahrhundertealtes Erfahrungswissen, handwerkliche Fertigkeiten und eine tiefe kulturelle Verankerung in der Landschaft des Napfgebiets. Gleichzeitig ist sie einem zunehmenden Wandel ausgesetzt – durch gesellschaftliche Transformationen, demografische Veränderungen, Tourismusdruck und den Verlust tradierten Wissens.
Das Projekt verfolgt das Ziel, die Vermittlungspraxis des bestehenden Köhlerei-Museums in Romoos unter Einbezug bestehender Vermittlungsangebote und bestehender Infrastrukturen methodisch-didaktisch neu zu konzipieren und mit Hilfe immersiver Technologien auf die umliegende Kulturlandschaft zu erweitern. Im Sinne eines hybriden Landschaftsmuseums soll das Museum so mit der Waldlandschaft des Napfgebiets, den Kohlplätzen, dem Köhlerraum in Bramboden und dem immateriellen Wissen der Köhler:innen vernetzt werden: ein dynamisches Vermittlungskonzept, das physische Orte, immersive Technologien und digitale Erzählformate verbindet.
Das Projekt orientiert sich dabei am Konzept des Resonanztourismus. Dieser fokussiert auf sinnstiftende, transformative Erfahrungen, die Besucher:innen in Kontakt mit lokalen Praktiken, Werten und Wissenssystemen bringen. Die Köhlerei – mit ihrer Verbindung von Körperarbeit, Naturerfahrung und Gemeinschaft – bietet ideale Voraussetzungen, um diese Perspektive praktisch umzusetzen.