In der Übersicht
Seit den 1970er Jahren wird die akustische Umgebung des Menschen in immer weiteren musikkulturellen, ökologischen und technologischen Zusammenhängen betrachtet. Das Projekt zielt darauf ab, neue Erkenntnisse über die Beziehungen zwischen (hörendem) Mensch und Natur zu gewinnen. Wir gehen davon aus, dass Menschen Naturklänge wie Vogelstimmen je nach persönlicher Biographie unterschiedlich wahrnehmen. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass neben kulturellen auch geografische Faktoren prägend sind. Es gibt zahlreiche Studien innerhalb eines Ökosystems (beispielsweise Amazonas oder Sibirien), aber keinen Vergleich zweier sehr unterschiedlicher geografischer Umgebungen, wie dem dicht besiedelten Europa und dem weiten Outback Australiens. Das Projekt konzentriert sich dabei auf eine ausgewählte Auswahl von Personen wie Feldornithologen, Klangkünstlerinnen oder Komponistinnen. Über Interviews, Tonaufnahmen und Beobachtungen im Feld wird das Erleben von Vogelstimmen sowie die Vorstellungswelten dahinter untersucht. Dabei interessiert uns auch, ob und wie Hörerfahrungen Biographien und letztlich ein Umweltbewusstsein prägen.
Durch die Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach, der Stiftung BirdLife Luzern und dem Naturhistorischen Museum Luzern sowie über die öffentliche Präsentation unserer Forschung soll das Projekt zu einem gesellschaftlichen Bewusstsein für die charakteristischen Klanglandschaften schärfen, die uns als immaterielles Erbe umgeben.
Das Teilprojekt «Seeking Birdscapes & Interdisciplinary Art Mediation» des Interdisziplinären Themenclusters «Raum und Gesellschaft» zielt auf die Entwicklung von neuen Methoden und Formaten für die Vermittlung von Ergebnissen aus dem SNF-Projekt.
Kontakt für das SNF-Projekt und das interdisziplinäre Teilprojekt: Patricia Jäggi (patricia.jaeggi@hslu.ch).