In der Übersicht
Im Musikbereich schaffen Personen, Institutionen und Instanzen eigene Orientierungen, setzen Normen und wirken als Autoritäten. Die Referentinnen und Referenten der Tagung richteten ihren analytischen und interpretatorischen Blick auf traditionelle Gesellschaften, Popularmusikszenen und musikpädagogische Settings, auf Autoritäten wie Schamanen oder Musikstars, auf autoritative Instanzen wie Unterrichtsmaterialien oder Internetportale. Dargestellt wurde, wie diese Autoritäten durch ihre Interaktionen auf musikalisches Lernen und Handeln einen Einfluss ausüben, der über das Klangliche im engeren Sinne hinausweist und gesellschaftliche Differenzen (re-) produziert. Doch bleiben Autoritäten selten ohne Widerspruch. Positionierungen von Autorität sind als dynamisch zu verstehen, müssen stets neu hergestellt und bestätigt werden. Je nach Situation sind Verstärkung oder Auflösung, Transfer oder Entbindung von Autoritätsstrukturen möglich. Die Publikation zeigt an Musikkulturen aus verschiedenen Weltregionen autoritätsbildende und -auflösende Prozesse in der Musik.