Während des Studiums gewinnst du einen sicheren Umgang mit Daten. Du erkennst deren Relevanz und Risiken und lernst Daten sinnhaft zu vermitteln. Du wendest dabei moderne Designmethoden an und beherrschst die gestalterischen und infografischen Grundlagen. Narration und Interaktion sind dabei wichtige Bestandteile deiner umfassenden Konzeption. Die Kultur des konstruktiven Feedbacks ist ein zentraler Bestandteil im gegenseitigen Austausch und der Reflektion der Arbeiten, sowie das Präsentieren komplexer Information an unser Publikum.
Die selbstbestimmte Arbeit steht im Mittelpunkt der Lehre. Jede Studentin und jeder Student wird während des Semesters von einer persönlichen Mentorin oder einem eigenen Coach unterstützt und begleitet.
Die Studierenden erlernen einen selbstverständlichen, sensiblen und kritischen Umgang mit Daten und Datenbanken. Sie verstehen den Prozess der Datenanalyse von grossen Datenmengen und können mit Datenanalysten und Datenscientistinnen fundiert kommunizieren. In der Theorie werden die Studierenden auf datenethische Themen sensibilisiert. Diese reflektieren und diskutieren sie anhand von aktuellen datenbasierten Phänomenen und Projekten.
Inhalte:
- Datengrundlagen und -mengen lesen, verstehen und visualisieren
- Verständnis von Kontext, Zielgruppen und Zielsetzungen in Bezug auf datenbasierten Phänomenen entwickeln
- Kritisch reflektierter und ethisch vertretbarer Umgang mit Daten
2. Visualisierung von Information (Data Vision)
In den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern wird nach Menschen gesucht, die Ideen und Visionen haben, wie datenbasierte Information sinnstiftend und verständlich eingesetzt werden kann. Data Vision steht einerseits für visionäre Umsetzungsideen, andererseits für die Wechselwirkung zwischen Inhalt, Funktion und Design.
Inhalte:
- Vertiefung der gestalterischen Grundlagen, Layout Design und Typographie
- Fundierte Vermittlung der infografischen Mittel
- Diverse Designmethoden und -strategien inkl. iterativer Prozess (Recherche, Konzept, Entwurf, Umsetzung und Implementierung)
- Informiertes 3D-Modelling (Vertiefung)
3. Visuelles Erzählen (Data Telling)
Damit Information verstanden und erinnert werden kann, muss ein Bezug zur Lebenswelt des Betrachters, der Betrachterin geschaffen werden. Narrative Konzepte in der mehrdimensionalen Informationsvisualisierung unterstützen den Lernprozess und ermöglichen somit einen nachhaltigen Wissenstransfer.
Inhalte:
- Narrative Konzepte als rhetorische Kompetenz verstehen
- Unterschiedliche Vorgehensweisen kennenlernen: erkundend (Exploration), erklärend (Explanation) oder kuratierend (Curation)
- Konzeptionelle Ansätze des Storytellings
4. Bewegte Information (Data Motion)
Mithilfe von Motion Design lassen sich zeitliche und örtliche Veränderungsprozesse innerhalb eines Phänomens darstellen. Die Studierenden lernen, mit linearen und non-linearen animierten und interaktiven Erzählstrukturen zu experimentieren.
Inhalte:
- Grundlagen der Animation / informiertes Motion Design
- Zeitliche Veränderung als infografisches Mittel
- Techniken: Storyboard, Animatic, 2D/3D Animation
5. Mit Daten interagieren (Data Interaction)
Interaktive Anwendungen laden die Rezipientin, den Rezipienten ein, die virtuellen Informationen selbstständig zu erkunden. Dieses Involvement steigert das Interesse und löst Emotionen aus, die den Lernprozess unterstützen. Mit Techniken des designzentrierten Creative Codings lernen die Studierenden auf spielerische Weise, solche sinnstiftende Interaktionen mit Daten zu entwerfen.
Inhalte:
- Creative Coding
- Generative Prozesse und Ansätze der Echtzeitvisualisierung
- Datenmanagement (Verfügbarkeit, Prozesse inkl. Zugriff, Qualität und Datenschutz)
Die Studierenden entwerfen räumliche und sonifizierte Datenartefakte und stellen diese in begehbaren physischen und virtuellen Installationen aus. Sie entwickeln alternative Zugänge zum immersiven und multisensorischen Erleben von Daten im Raum.
Inhalte:
- Grundlagen der Raum- und Hörwahrnehmung
- Darstellungsstrategien zur datengetriebenen Information im Raum
- Ansätze der edukativen, datengestützten Inszenierung und Kommunikation im Raum
Die sechs oben beschriebenen Kompetenzfelder sind Bestandteil der Fachmodule von Data Design & Art. Zusätzliches praktisches Wissen und Können wird dort integriert und vermittelt, wo direkte Anwendung im Rahmen der Projektarbeit stattfinden kann. Die Fachmodule umfassen unter anderem:
Information Design
Die Auseinandersetzung mit den infografischen und visuellen Prinzipien und Mitteln sind integrativer Bestandteil aller Module. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Methoden, Techniken und Anwendungsbereiche werden sie im Verlauf der drei Bachelorjahre geübt, kritisch hinterfragt und weiterentwickelt.
Graphic Design
Mit Fokus auf die Informationsgestaltung werden die grafischen Grundlagen und Fertigkeiten in Typographie, Schrift, Layout, Farbe und Form vermittelt und geübt. Sie bilden die Basis für die statische, animierte und interaktive Informationsgrafik.
Interactive Design
Hier setzen sich die Studierenden in spielerischer Weise mit der Interaktion zwischen Menschen, Inhalt, Raum und Technologie auseinander. Sie begreifen, dass Bewegung und Interaktion ein wesentlicher Bestandteil davon ist, wie Information verstanden, nachhaltig gespeichert, erinnert und weitergedacht werden kann.
3D-Modelling und 3D-Printing
Räumlich dargestellte Daten sind fass- und begreifbar. Die Studierenden wenden analoge und digitale Methoden und Techniken an, um dreidimensionale Datenmodelle und -skulpturen und -räume zu visualisieren und diese im physischen oder erweiterten Raum erfahrbar zu machen. Gearbeitet wird in unseren Werkstätten, vor dem Bildschirm und im virtuellen Raum.
«Catch» – Lese-, Recherche- und Schreibwerkstatt
In der allsemestrigen «Catch»–Woche geht es um das Lesen und kritische Hinterfragen von wissenschaftlichen Texten und Methoden, um das Recherchieren und Formulieren von fundierten Fragestellungen und um das argumentative Reflektieren, Diskutieren und Schreiben. Verschiedene Schreibtechniken werden vermittelt und in kurzen und längeren Texten geübt.
Auftrittskompetenz
Inspirierendes und nachvollziehbares Präsentieren von komplexer Information ist eine Kompetenz, die Informationsdesigner:innen hilft, ihre Datenprojekte verständlich zu kommunizieren – und – Menschen zum Nachdenken und Handeln zu motivieren. Die Auftrittskompetenz wird in unterschiedlichen Modulen vermittelt und ist Bestandteil der Projektarbeit.
+++Module: Zukunftskompetenzen
Entlang von sieben Zukunftskompetenzen bietet der studienübergreifende Bereich unter dem Begriff +++Module ein breites Angebot an ergänzenden Modulen an. Die sieben Zukunftskompetenzen sind folgende:
- Digitalität: Neue Technologien verstehen und einsetzen
Die Studierenden lernen die Besonderheiten der digitalen Welt kennen, reflektieren diese, wissen um deren Funktionsweisen und gehen künstlerisch und gestalterisch mit den digitalen Medien um.
- Nachhaltigkeit: Verantwortung für den Planeten übernehmen
Die Studierenden schärfen ihr Bewusstsein um die Konsequenzen des ökologischen, sozialen und ökonomischen Handelns und deren Auswirkungen auf die Umwelt(en).
- Kritisches Denken: Design, Film und Kunst reflektieren
Die Studierenden nehmen gegenüber ihrer kreativen Praxis eine kritische Haltung ein. Sie ordnen ihr Tun ein, indem sie unterschiedliche Kunst-, Design-, Filmtheorien kennenlernen und zur Anwendung bringen.
- Exploratives Forschen: Fragen vor Antworten
Die Studierenden erlernen gestalterische, künstlerische und wissenschaftliche Methoden in der Auseinandersetzung mit neuen Erkenntnisgebieten.
- Selbstermächtigung & Engagement: Identität finden und einbringen
Die Studierenden reflektieren sich und ihre Rolle im Team und in der Gesellschaft. Sie entwickeln ihre Persönlichkeit, nehmen eine Haltung ein und werden mit ihrem Tun nach aussen wirksam.
- Kreatives Unternehmertum: Ein Business aufbauen
Die Studierenden verstehen es, sich und ihre Arbeit auf dem Markt zu positionieren, sich zu vernetzen und eine Existenz aufzubauen.
- Material & Praxis: Etwas erschaffen
Die Studierenden verwirklichen ihre Ideen in unseren digitalen und analogen Werkstätten und eignen sich dabei handwerkliche (Kunst-) Fertigkeiten an.
Abschlussmodul: Bachelorarbeit
Die Studierenden schliessen das Studium mit einer Bachelor-Arbeit zu einem selbst gewählten Thema ab. Die Bachelor-Arbeit hat einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Mit ihrer praktischen Bachelor-Arbeit bearbeiten die Studierenden ein komplexes Datenprojekt und durchlaufen den kompletten Designprozess, der durch Mentorinnen und Mentoren begleitet und in einer Schlussausstellung der Jury und dem Publikum präsentiert wird.