Die Preise wurden vergeben an:
- Tim Zaugg (Murten FR), Bachelor Data Design & Art: Tim Zaugg vergleicht in seiner Daten-Studie «15 Minuten Wellen» den Energieverbrauch der Städte Zürich und Basel von 2019 bis 2022. Er visualisiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Verbrauch in einer digitalen Installation. Mehr Informationen
- Léon Bolz (Zürich ZH), Bachelor Objektdesign: Invasive Arten bedrohen in Schweizer Gewässern heimische Lebewesen. Unter diesen Eindringlingen findet sich die grobgerippte Körbchenmuschel. Léon Bolz hat mit «Nautilus» ein Gerät entwickelt, mit dem sich die Muschel – die sich auch gut zum Verzehr eignet – leicht einfangen lässt. Mehr Informationen
- Mira Durrer (Luzern LU), Master Design: Mira Durrer hat mit «Neri» ein lokales Netzwerk von ökologischen und regional hergestellten Textilien aufgebaut. Dieses bedient die Nachfrage von Modedesignerinnen, Schneidern und Privatkundinnen nach zertifizierter, nachhaltig produzierter Meterware für Bekleidung aus regionalen Ressourcen. Mehr Informationen
- Benedict Haener (Horn TG), Bachelor XS Schmuck: Der gelernte Goldschmied Benedict Haener verarbeitete für seine Abschlussarbeit «Kill your Darling» Edelsteine und -metalle zu verspielten Schmuckstücken: Mal erinnern sie an eine Kette aus sauren Apfelringen, mal an Ringe mit aufgesetzten Zuckerwürfeln. Mehr Informationen
- Samuel Herzog (Kastanienbaum LU), Bachelor Digital Ideation: Samuel Herzogs Abschlussarbeit «The FoodInc Pizza Experience» ist eine spekulative Designstudie. Sie befasst sich mit einem satirischen Zukunftsszenario für die Mensch-Pizza-Interaktion im Jahr 2073. Mehr Informationen
- Joris Keller (Zumikon ZH), Bachelor Video: Joris Kellers Abschlussfilm «Feet Fear Freedom» dreht sich um Füsse. Die Handlung folgt Podologe Edi Rama. Er kommt zum Einsatz, wenn die oft wenig beachteten Körperteile anfangen zu schmerzen. Mehr Informationen
- Matthias Pfammatter (Ried-Brig VS), Bachelor Camera Arts: In seiner Abschlussarbeit «Digital Domestication» untersucht Matthias Pfammatter das Verhältnis zwischen Menschen und Wildtieren, insbesondere dem Wolf, und kontrastiert seine Recherchen mit Aussagen des Philosophen Michel Foucault. Mehr Informationen
- Laura Schor (Erlinsbach AG), Bachelor Textildesign: Laura Schors Abschlussarbeit «Sunny side up» zeigt in Form einer Musterkollektion Vorschläge für die Verwendung farbiger Photovoltaik-Module auf Dächern. Die vielfältigen Entwürfe spielen mit optischen Täuschungen und dienen so als gestalterisches architektonisches Element. Mehr Informationen
- Christian Schumacher (Lausen BL), Master Kunst: Christian Schumachers Computer-Performance «Screen Paradox» ist eine live erstellte Video-Collage über leuchtende Bilder und unsere Beziehung zum Screen. Die Performance wurde an der Abschlussausstellung des Master Kunst in Kriens gezeigt.
- Jill Vágner (ZürichZH), Elina Huber (Zumikon ZH), Noémi Knobil (Lausanne VD), Sven Bachmann (Riehen BS), Bachelor Animation: Im Animationsfilm «Crevette» entdeckt Jeanie in ihrem zugefrorenen Kühlschrank eine Crevette, die sich in einen menschlichen Embryo verwandelt – ein Symbol für ihre unbewusste Angst vor einer Schwangerschaft. Mehr Informationen
Der Preis der Max von Moos-Stiftung geht 2023 an die Illustratorin Anna Deér (Beinwil am See AG). Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit «Schmerztage» beschäftigte sie sich mit Rheuma, das sie in ihrem Alltag und in ihrer künstlerischen Praxis einschränkt. Anna Déer wollte dem als Störung ihres Selbstbildes empfundenen chronischen Schmerz durch neue Ausdrucksformen zu begegnen. Künstlerische Untersuchungen zum Schmerzerleben treffen auf theoretische Auseinandersetzungen mit der Frage des Selbstwerts angesichts eingeschränkter Leistungsfähigkeit.
Die zeugindesign-Stiftung zur Förderung der visuellen Gestaltung verlieh fünf mit je 4’000 Franken dotierte Förderpreise an:
Nicole Brugger (Luzern LU), Bachelor Graphic Design: Wenn Bäume sterben, werden sie von neuem Leben besiedelt: Allerlei Insekten kriechen und nagen sich durch das tote Holz und finden darin ihren Lebensraum. Nicole Brugger erweist den kleinen Tieren in der Abschlussarbeit «Lebendiges totes Holz» die Ehre.
Eveliina Marty (Wiesendangen ZH), Bachelor Illustration Fiction: Eveliina Martys Comic «Schwindend» ist eine Reise durch Kindheitserinnerungen und finnische Wälder. Die Geschichte behandelt Herausforderungen und Chancen vom zweisprachigen Aufwachsen und den Verlust der eigenen Sprache.
Chris Obrist (Luzern LU), Master Kunst: Chris Obrist untersucht in seinem Workshop «Sonic Research – Results of Field Studies» Methoden und Ergebnisse aus der ästhetischen Forschung mit Sound und Natur und projiziert diese auf gesellschaftliche Herausforderungen. Die Arbeit wurde an der Abschlussausstellung des Master Kunst in Kriens gezeigt.
Pedro Nel Cabrera Vanegas (Kolumbien), Master Film: In Pedro Nel Cabrera Vanegas Film «Tapir Memories» erzählt eine Tapir-Mutter mithilfe ihrer Stickerei vom Verschwinden ihres Sohnes. Hintergrund der fiktiven Geschichte bilden die realen Ereignisse während des kolumbianischen Bürgerkriegs, der das Land noch bis vor wenigen Jahren im Griff hatte.
Lynn Balli (Stans NW), Bachelor Textildesign: Lynn Balli nimmt in ihrer Kostümkollektion «Dorfmatratze & Friends» patriarchale Rollenbilder und Stereotype aufs Korn. Die Textilien sind als Kostüme für ein Konzert, für die Teilnahme an einem feministischen Streik oder fürs Flanieren auf dem Stanser Dorfplatz gedacht.
Der Preis der Stiftung Alan C. Harris und Else Harris geb. Treumann geht 2023 an Marlène Pichler (Uster ZH) für ihre Rauminstallation «In shimmering fields of silver grass, an empty seashell was left behind». In der Neuinterpretation von Botticellis Gemälde «La nascita di Venere» entzieht sich die Venus dem voyeuristischen Blick der Betrachtenden; zurück bleiben leere Muscheln.
Der Förderpreis Design & Kunst/Alumni Hochschule Luzern geht 2023 an Samuel Herzog (Kastanienbaum LU), Bachelor Digital Ideation. Samuel Herzogs Abschlussarbeit «The FoodInc Pizza Experience» ist eine spekulative Designstudie. Sie befasst sich mit einem Zukunftsszenario für die Mensch-Pizza-Interaktion im Jahr 2073 und beinhaltet eine Kurzgeschichte, die durch zwei spekulative Objekte illustriert wird. Eine Website, die den Prozess des Pizzadruckens zeigt, und ein nicht funktionsfähiger Pizzaprinter als Artefakt des Zukunftsszenarios. Dieses Szenario greift aktuelle Entwicklungen wie die Klimakrise, Corporatocracy und die Beziehung zwischen Technologie und Gesundheit auf.
Der Preis der Swiss Design Association (SDA) geht 2023 Patricia Kindler (Biberen BE). Die Absolventin des Bachelor Objektdesign untersucht in ihrer Abschlussarbeit «vitreous», wie Altkeramik aus dem Sanitärbereich als Werkstoff wiederverwendet werden kann. In einer gestalterischen Materialforschung entwickelte sie Ansätze, wie Sanitärkeramik, also WC und Lavabos, als Werkstoff wiederverwendet werden kann. Entstanden sind drei Verfahren und Objektkategorien, in welchen die Keramik erneut gebrannt wird. Durch den Brand und der Zugabe von Altglas verschmilzt die Keramik zu einem kreislauffähigen Material. Die entstandenen Objekte zeigen sowohl gestalterisches als auch funktionelles Potenzial für die Wiederverwendung von Sanitärkeramik.
Die Auszeichnung Chapeau! Preis für Theorie BA-/MA-Arbeit geht 2023 an:
Mahtola Wittmer (Adligenswil LU), Master Kunst für ihre Lecture «Zwischenglieder. Objekte in performativen Settings». Die Arbeit ist ein Fächer künstlerischer Selbstverortung, der genauso zurückblickt und einordnet, wie er Nährboden für zukünftiges Schaffen sein kann. Erfrischend und originell sind nicht nur die von den etablierten Kategorien abweichenden Begriffsschöpfungen wie z.B. ‘Mischwesen’ oder ‘Installaction’, mit denen sie ihre analytischen Beobachtungen fasst. Auch mit dem Gestaltungsmittel des Fächers ist ihr eine äusserst passende Umsetzung der mit der Sammlung verbundenen Absicht gelungen.
Marvin Mata (St. Gallen SG), Bachelor Video für sein Video-Essay «Interface» und das dazugehörende Dossier. Spielerisch und persönlich, brilliant virtuos und vorsichtig nachdenklich untersucht Marvin Mata den Zusammenhang zwischen gemeinsamer Filmerfahrung und individueller Erinnerung. Er entwickelt dabei, scheinbar nebenher, eine ganze Theoriediskussion zu Ethik und Ästhetik des Dokumentarfilms und zum Verhältnis zwischen fiktionalem und dokumentarischem Erzählen.