Biography
Johannes Strobl stammt aus Seeboden am Millstätter See in Kärnten/Österreich und erhielt seinen ersten Klavier- und Orgelunterreicht an der Musikschule Spittal/Drau bei Hermann Zeyß. Sein Musikstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst "Mozarteum" in Salzburg, wo er in der Klasse von Heribert Metzger sowohl das Lehr- und Konzertdiplom im Fach Orgel als auch das A-Diplom in Katholischer Kirchenmusik mit Auszeichnung erwarb. Parallel dazu inskribierte er an der Paris-Lodron-Universität Salzburg die Fächer Musikwissenschaft und Romanistik. Ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation) beendete er mit Diplomen in Orgel und Cembalo. Kurse bei Michael Radulescu, Luigi Ferdinando Tagliavini, Harald Vogel, Almut Rössler und James David Christie ergänzten seine Ausbildung.
1998 wurde Johannes Strobl beim Orgelwettbewerb um den Paul-Hofhaimer-Preis der Stadt Innsbruck der zweite Preis zuerkannt. 2000 erreichte er den dritten Preis beim concours musica antiqua in Brügge mit dem Frühbarockensemble Les Cornets Noirs.
Johannes Strobl konzertierte als Solist und Ensemblemusiker in vielen europäischen Ländern, in Israel, Japan, den USA, Brasilien und Argentinien. Zahlreiche Engagements von Alte-Musik-Ensembles (Les Cornets Noirs, Concerto Vocale, Concerto Köln, Capriccio Barockorchester, Die Freitagsakademie, La Fontaine, La Scintilla, Turicum, Voces suaves, Ensemble Orlando, Capricornus Consort Basel, Concerto di Viole, Capricornus Ensemble Stuttgart, Gli Incogniti, Musicke & Mirth) wie modernen Orchestern (Camerata Salzburg, Sinfonieorchester Basel, Luzerner Sinfonieorchester, SWR Sinfonieorchester, Mozarteumorchester Salzburg, Wiener Philharmoniker) zur Mitwirkung an Konzerten und Tourneen, Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen führten zu Begegnungen mit Dirigenten wie Sir Roger Norrington, René Jacobs, Michel Corboz, Michael Gielen, Peter Schreier, Frieder Bernius, Ivor Bolton, Howard Griffiths, Stephan Soltesz, Vladimir Ashkenazy, Hans-Michael Beuerle, Laurent Gendre und Florian Helgath.
2001 wurde Johannes Strobl zum Kirchenmusiker der Pfarrei Muri AG gewählt und übernahm damit die Verantwortung für die bedeutende historische Orgelanlage der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters sowie die künstlerische Leitung der Konzertreihe "Musik in der Klosterkirche Muri". In dieser Funktion konnte er bis zum Ende seiner Tätigkeit im Herbst 2024 nicht nur starke Akzente im Aargauer Kulturleben setzen, sondern auch die Wahrnehmung der Klosterkirche Muri als Veranstaltungsort für Alte Musik über die Schweiz hinaus etablieren und festigen. Mehrchörige Vokal- und Instrumentalmusik von den vier Emporen des oktogonalen Raums mit dem von ihm gegründeten professionellen Vokalensemble Cappella Murensis und dem Ensemble Les Cornets Noirs sowie im barocken Kirchenraum historisch informiert in Szene gesetzte Karwochenoratorien vom Wiener Habsburger Hof waren für ihn dabei zentrale künstlerische Schwerpunkte. Von Mai bis Oktober 2021 spielte Johannes Strobl in 20 Konzerten an der Grossen Orgel der Klosterkirche Muri das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach. Eine Reihe von Aufnahmen, von denen "Christ lag in Todesbanden" (Orgelmusik aus der Norddeutschen Orgelschule und von Johann Sebastian Bach) mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und "Polychoral Splendour" (Mehrchörige Werke von Giovanni Gabrieli und Heinrich Schütz) mit dem International Classical Music Award 2013 in der Sparte "baroque vocal" ausgezeichnet wurden, dokumentiert seine Arbeit an der Klosterkirche Muri.
Als Dozent an der Hochschule Luzern – Musik hat Johannes Strobl seit 2011 in unterschiedlichen Fachbereichen (Haupt- und Nebenfach Orgel, Liturgisches Orgelspiel und Improvisation, Generalbass und Aufführungspraxis, Ensemble und Kammermusik, Oratorium und Barockoper) zur Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker beigetragen. Mit dem Studienjahr 2021/22 hat er am Institut für Klassik und Kirchenmusik als Studienkoordinator Bachelor Klassik instrumental, Bachelor Blasmusikdirektion und Bachelor/Master Kirchenmusik weitere Verantwortungen übernommen.