English version of the media release below
Wie kann die Informatik zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen? Diese Frage steht im Zentrum des neuen Master «IT, Digitalization & Sustainability» (ITDS) der Hochschule Luzern. Der Studiengang ist am Departement Informatik angesiedelt und startet im Herbstsemester 2022.
«Nachhaltige Entwicklung und digitale Transformation sind Begriffe, die in der öffentlichen Wahrnehmung selten zusammen gedacht werden, obwohl sie eng miteinander verknüpft sind», sagt Studiengangleiter Peter Wullschleger. Der neue, schweizweit einzigartige Master trage dieser Entwicklung Rechnung. Die Hochschule Luzern reagiere damit auch auf den zunehmenden Bedarf der Wirtschaft nach IT-Profis im Bereich nachhaltige Digitalisierung.
Der Begriff Nachhaltigkeit geht über die ökologische Dimension hinaus, wie Peter Wullschleger erläutert. «Wir orientieren uns im Curriculum an den 17 Zielen der UNO für eine nachhaltige Entwicklung. Sie bilden unsere thematischen Leitplanken.» Das heisst, neben einer intakten Umwelt werden auch Aspekte wie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung mitgedacht.
Der Studiengangleiter liefert einige Beispiele, wie Informationstechnologien eingesetzt werden können, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen:
- Korruption stellt auf dem Weg zu Erreichung des Nachhaltigkeitsziels «Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen» ein wesentliches Hindernis dar. Eine Künstliche Intelligenz soll helfen, illegale Zahlungen aufzuspüren und so die Korruption bekämpfen.
- Kaffeebauern im Süden profitieren oft wenig vom Produkt, das im Norden teuer verkauft wird. Digitale Zertifikate auf Basis der NFT-Technologie könnten sicherstellen, dass beim Anbau ökologische und soziale Standards eingehalten werden (Ziele «Keine Armut» und «Leben an Land»).
- Weniger Food Waste dank Apps: Die Programme informieren Nutzerinnen und Nutzer über überschüssige Lebensmittel in Restaurants oder Märkten in der Umgebung, die kostenlos abgegeben werden – und tragen damit zur Erreichung der Ziele «Kein Hunger» und «Verantwortungsvoller Konsum und Produktion» bei.
International ausgerichtetes Studium
Die erste Hälfte des auf zwei Jahre angelegten Master-Studienganges gliedert sich in fünf Bereiche auf: Intercultural Collaboration, Project Management & Leadership, Digital Transformation, Natural Language Processing & Information Systems sowie Artificial Intelligence & Machine Learning. Alle Bereiche werden im Curriculum mit den UN-Nachhaltigkeitszielen verknüpft.
Der Master ITDS ist international ausgerichtet. Die Unterrichtssprache ist Englisch. «Lösungen für die komplexen Fragen rund um die Thematik Nachhaltigkeit zu finden, erfordert oft länder-übergreifende Kooperationen», sagt Peter Wullschleger. Dies setze Kenntnisse aus den Bereichen interkulturelle Kompetenz, Projektmanagement und Führung voraus. Diese spielten daher eine ebenso zentrale Rolle im Studium wie die Entwicklung der technischen Fähigkeiten der Studentinnen und Studenten.
In diesem Rahmen stellen Kooperationen mit verschiedenen ausländischen Partneruniversitäten einen wichtigen Teil des Studiengangs dar. Studierende absolvieren in der zweiten Studienhälfte ein obligatorisches Auslandssemester. Zudem haben sie die Möglichkeit, einen doppelten Studienabschluss sowie – im Nachgang an den Master – ein PhD-Programm zu absolvieren.
Steckbrief Master of Science in «IT, Digitalization & Sustainability»
Start: Mitte September 2022
Info-Anlass: 08. März 2022, Campus Zug-Rotkreuz
Mehr Informationen: hslu.ch/master-itds
An wen richtet sich der neue Studiengang?
Der Master of Science in «IT, Digitalization & Sustainability» richtet sich in erster Linie an Bachelorabsolventinnen und -absolventen, die über einen Abschluss in Informatik, International IT Management, Wirtschaftsinformatik oder Engineering verfügen. Voraussetzungen sind ein Notendurchschnitt von 5.0, Kenntnisse in Programmierung, Mathematik und Statistik, englische Sprachkenntnisse auf Level C1 (Advanced) sowie ausgeprägtes Interesse und Freude an den interdisziplinären Inhalten des Studiengangs und an neuen Technologien.
Was machen Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium?
Die potenziellen Tätigkeitsbereiche für Absolventinnen und Absolventen sind äusserst breit. Eine kleine Auswahl:
- Als «Chief Digital Officer» kommunale oder kantonale Verwaltungen nachhaltig digital transformieren
- Komplexe IT-Projekte internationaler Organisationen in einem interkulturellen Umfeld leiten
- Internationale Wertschöpfungsketten grosser Unternehmen mithilfe von Informationstechnologien ökologisch und sozial nachhaltiger gestalten
Mit der wachsenden Bedeutung disruptiver Technologien und nachhaltiger Entwicklung werden zudem komplett neue Berufsfelder entstehen.