Overview
In der Ausbildung von Musiklehrpersonen wird bisher kaum untersucht, wie Kompetenzen für eine sozial nachhaltige Unterrichtskultur konkret im gemeinsamen Musizieren erlernt werden können. Es fehlt an Wissen darüber, wie Gruppen im musikalischen Lernen Verantwortung teilen und soziale Ein- und Ausschlüsse produzieren. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Projekt der Frage, wie Gruppenmusizierprozesse in hochschuldidaktischen Settings als Orte gemeinsamer Aushandlung und Mitgestaltung funktionieren. Denn Musizieren und Musiklernen eröffnen vielfältige Gelegenheiten, demokratisches Handeln, Empathie und Verantwortung erfahrbar zu machen. Indem wir zeigen, wie sich soziale Teilhabe im fachlichen Lernen vollzieht, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass musikpädagogische Prozesse selbst ein Erfahrungsraum für soziale Nachhaltigkeit sein können.
Wir werden insbesondere untersuchen, wie Verantwortung in Gruppenmusizierprozessen verteilt wird, welche Rollen sich herausbilden und welche Formen von Teilhabe oder Ausschluss sich zeigen. Hierfür wollen wir demokratische Prozesse in diesen Settings analysieren und gemeinsam mit Studierenden reflektieren. Ziel ist es, eine praxisnahe Methode zur Steigerung der Teilnahmemöglichkeiten an Musizierprozessen zu erarbeiten. Zugleich wird der hochschulübergreifende Austausch zwischen der Hochschule Luzern – Musik und der Pädagogischen Hochschule Luzern in diesem gemeinsamen Projekt gestärkt.