Overview
Im Rahmen der Tourismusstrategie des Bundes 2021 hat sich die Schweiz das Ziel gesetzt, eine weltweit führende, nachhaltige Tourismusdestination zu werden. Diese Strategie fokussiert sich auf die Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft - wobei gerade letztere bei der operativen Umsetzung häufig noch unterrepräsentiert ist. Der wachsende Tourismussektor, zunehmende Besucherströme und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung führte dazu, dass die RDK (Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren der Schweiz), ST (Schweiz Tourismus) und STV (Schweizerischer Tourismusverband) mit Unterstützung der HSLU dieses Thema stärker fokussieren und die Vision verfolgen, den Schweizer Tourismus in Einklang mit der Bevölkerung zu bringen. Eine positive Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Tourismus stärkt nicht nur die Gastfreundschaft, sondern wirkt sich positiv auf die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie auf politische Entscheidungen zugunsten des Tourismus aus.
Um dies zu erreichen, werden im Rahmen des Projektes alle relevanten Ansprechgruppen adressiert: Reisende, Bevölkerung, Branche. Dies erfolgt in mehreren Teilprojekten. Einerseits erfolgt eine gezielte Ansprache von Reisenden zur Tourismussensibilisierung im Rahmen einer umfassenden Marketingkampagne (B2C) durch ST. Andererseits erarbeiten RDK, ST und STV gemeinsam mit der HSLU eine Branchen-Toolbox (B2B), bei welcher touristischer Akteure Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um Tourismussensibiliserung voranzutreiben. So werden proaktive Lösungen geschaffen, die der Branche für die betriebiche, politische und bevölkerungsseitige Sensibilisierung zu Verfügung stehen und zur Stärkung der Akzeptanz der Bevölkerung beitragen. Gleichzeitig werden Reisende sensibilisiert, was langfristig zur Harmonisierung der Interessen aller Beteiligten beiträgt.
Die erarbeitete Branchen-Toolbox (B2B) dient Destinationen, Regionen und touristischen Leistungsträgern als Werkzeugkasten, um die Herasuforderungen im Zusammenspiel zwischen Tourismus und lokaler Bevölkerung gezielt zu adressieren. Anhand eines modularen Aufbaus der Toolbox werden praktische Hilfsmittel zu Verfügung gestellt, um dem Thema Tourismussensibilisierung strategisch zu begegnen, Handlungsfelder zu identifizieren, die Bevölkerung einzubrinden, den Tourismusnutzen für die Bevölkerung zu steigern, Gäste einzubinden und die Kommunikation gegenüber Social Media, klassischen Medien und Politik zu meistern. Anhand von Good-Practice-Beispielen diverser nationaler und internationaler touristischer Akteure wird Inspiration geschaffen, Mut gemacht und schliesslich konkrete Hilfsmittel für Schweizer Destinationen und Leisungsträger aufbereitet. So bietet die Toolbox praxisorientiert Hilfestellung, die nachhaltig, langfristig und flächendeckend genutzt werden kann.