Nachhaltigkeit, vor allem der Umweltschutz, steht weit oben auf der politischen Agenda. Von Hochschulen weltweit wird erwartet, dass sie hier eine Vorbildfunktion einnehmen. Die Hochschulleitung der Hochschule Luzern lancierte deshalb die Entwicklung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie für die Strategieperiode 2020-23. Die Situationsanalyse brachte eine Vielzahl bestehender Aktivitäten und Expertisen im Bereich Nachhaltigkeit zutage. Zahlreiche Lehrangebote oder Forschungs- bzw. Dienstleistungsprojekte der Hochschule Luzern thematisieren Nachhaltigkeit implizit oder explizit. Bezüglich sozialer Nachhaltigkeit ermöglicht die Hochschule Luzern beispielsweise Teilzeitarbeit, Homeoffice und Auszeiten oder unterhält eine Kindertagesstätte auf dem Campus Luzern. Jedoch zeigte sich auch Handlungsbedarf, beispielsweise im Bereich der strategischen Verankerung zur Bearbeitung der Nachhaltigkeitsthemen oder der Erhebung des Ressourcenverbrauchs.
Strategische Themenfelder
Die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Luzern definiert strategische Ziele und Massnahmen entlang von sieben Themenfeldern:
Das erste Thema ist die institutionelle Verankerung. Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung soll mit überprüfbaren Nachhaltigkeitszielen in die Gesamtstrategie der Hochschule Luzern integriert werden. Daher definiert die Hochschule Luzern Strukturen und Prozesse, mit denen sie diese hochschulübergreifende Steuerung sicherstellt.
Weiter will die Hochschule Luzern die Integration der Nachhaltigkeit einerseits in die Lehre, anderseits in die Forschung weiter fördern. Konkret bedeutet dies, Bildungsangebote regelmässig bezüglich Nachhaltigkeitsaspekten zu reflektieren und allenfalls anzupassen. Für Dozierende und Forschende stellt die Hochschule Luzern Austausch- und Vernetzungsgefässe zur Verfügung.
Viertens unternimmt die Hochschule Luzern Massnahmen, um ihren Betrieb umweltfreundlich zu gestalten. Sie hat dazu ein Ressourcen-, Umwelt- und Mobilitätskonzept verabschiedet. Im Besonderen hat sie erstmals den Verbrauch und die umweltschädlichen Emissionen für Strom, Wärme, Wasser, Kehricht und Papier erhoben und auf dieser Basis ambitionierte umweltrelevante Ziele für die Jahre 2023, 2030 und 2050 definiert, dies in enger Anlehnung an die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft. Daran will sie sich künftig messen.
Das fünfte Thema betrifft das Arbeitsumfeld, dessen Attraktivität die Hochschule Luzern erhalten und fördern will. Im Zentrum der Bemühungen stehen etwa die Mitarbeitendenbefragung und daraus abgeleitete Massnahmen sowie weitere Angebote zur Personalentwicklung.
Sechstens fördert die Hochschule Luzern das studentische Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Dazu beteiligt sie sich nach Möglichkeiten an Programmen zur Förderung studentischer Initiativen und unterstützt Aktivitäten von Studierenden ideell und finanziell, wie etwa die «Sustainability Week».
Das siebte Thema betrifft die regelmässige und transparente Kommunikation zur nachhaltigen Entwicklung. Dazu institutionalisiert die Hochschule Luzern ein Reporting, sensibilisiert ihre Mitarbeitenden und Studierenden für nachhaltiges Handeln und steht mit der Öffentlichkeit bezüglich Nachhaltigkeit im Dialog.