Texaid sammelt in der Schweiz jährlich rund 36 000 Tonnen Altkleider und sorgt dafür, dass diese ökologisch sinnvoll wiederverwendet werden. Rund 65 Prozent der gesammelten Textilien werden als Secondhand-Kleidung wieder getragen. Beim restlichen Anteil handelt es sich um Textilien, die nicht mehr tragbar sind. Diese werden im Downcycling-Verfahren zu Putzlappen, Dämmstoffen oder Reisswolle verarbeitet und dienen so einem neuen Verwendungszweck. Ziel des Projekts ist, eine noch bessere Verwendung dieser Qualitäten zu erreichen, sodass die Materialien für hochwertigere Produkte verwendet werden können. Damit könnte der Rohstoff «Alttextilie» noch nachhaltiger genutzt werden.
Verfolgung des «Close the Loop»-Ansatzes
Im Projekt «Texcycle», eine Zusammenarbeit zwischen Texaid, der Hochschule Luzern und Coop, soll ein optimierter Rohstoff für ein hochwertiges Recycling generiert werden. Dafür werden in einem ersten Schritt die momentanen Prozesse der Altkleideraufbereitung analysiert und für neue Anwendungsgebiete optimiert. Das Projekt orientiert sich am «Close the Loop»-Ansatz und somit der Frage, wie textile Kreisläufe nachhaltig und ganzheitlich geschlossen werden können. Der Rohstoff aus den nicht mehr tragbaren Altkleidern soll dann in neuen Einsatzbereichen Verwendung finden.
Kooperation mit Wissenschaft und Handel
Ab Januar 2018 werden die drei Partner während 18 Monaten intensiv an der Projektumsetzung arbeiten. Das Ziel von Coop ist es, Möglichkeiten für hochwertige und nachhaltige Recyclingrohstoffe zu evaluieren und deren Einsatz in Produkten zu prüfen. Mit dem Projekt will Coop einen Beitrag zum Thema «Close the Loop» im Textilbereich liefern. Innerhalb der Hochschule Luzern wird dieses Projekt in enger Zusammenarbeit der beiden Departemente Design & Kunst und Technik & Architektur durchgeführt.
Ein designgetriebener Forschungsansatz bietet die Möglichkeit die hochkomplexe Nachhaltigkeitsproblematik der textilen Kreisläufe aus einer designspezifischen Perspektive neu anzugehen: Welche textilen Materialien liegen nach den heutigen Sortiermöglichkeiten der Altkleideraufbereitung vor, und auf welche Art und Weise lassen sie sich neu verarbeiten? Wie könnte eine neue Produktpalette mit neu gewonnenen Materialien aus Alttextilien aussehen? Neben theoretischem Wissen erstellt die Hochschule Luzern in diesem Projekt diverse Prototypen für neu definierte Einsatzbereiche, damit die erarbeiteten Konzepte und Materialien physisch überprüfbar werden.
Gefördert wird das Projekt von der KTI, der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes.
Link zur Medienmitteilung von Texaid.