Täglich produzieren wir eine grosse Menge an Daten, indem wir E-Mails und WhatsApp-Nachrichten versenden, im Internet surfen und einkaufen, Fotos auf Facebook stellen oder mit Kreditkarte bezahlen. Studien gehen davon aus, dass sich bis 2020 das weltweite Datenvolumen verzehnfachen und auf 44 Zettabyte ansteigen wird – das sind 44 Billionen Gigabyte. Die Verarbeitung und Nutzung dieser riesigen Datenmenge ist für viele Unternehmen und Behörden interessant, deshalb gilt Big Data als Wirtschaftsmotor der digitalen Zukunft.
Diesem Umstand trägt die Hochschule Luzern Rechnung: Vor einem Jahr nahm der interdisziplinäre Schwerpunkt (IDS) Datenwelten unter der Co-Leitung von Andreas Brandenberg, Leiter des Instituts für Kommunikation und Marketing IKM der Hochschule Luzern, und Dozent Marcel Altherr seine Arbeit auf. Das Ziel ihres Engagements ist es, aufzuzeigen, welchen Wert Daten haben. Dafür fördern sie gezielt Forschung, organisieren Events und vermitteln Datenfachpersonen (siehe Kasten).
Das X-Lab in Aus- und Weiterbildung integrieren
Als jüngste Initiative lanciert der IDS Datenwelten das X-Lab, eine Lern- und Experimentierumgebung, um Big-Data-Anwendungen und -Technologien kennenzulernen und zu testen. Die Softwareplattform ermöglicht es, in einer geschützten IT-Umgebung eine grosse Datenmenge umfassend zu untersuchen, darzustellen und zu analysieren, um daraus mögliche neue Geschäftsmodelle und -prozesse entwickeln zu können. «Wir möchten erlebbar machen, wie dank Big Data Wertschöpfung generiert werden kann», sagt Marcel Altherr. Davon sollen Dozierende, Forschende und insbesondere Studierende profitieren. Es ist vorgesehen, dass das X-Lab ein integraler Bestandteil ausgewählter Aus- und Weiterbildungsangebote der Hochschule Luzern wird.
Als ersten Partner für das X-Lab konnte der IDS Datenwelten SAS, einen der weltgrössten Softwarehersteller, gewinnen. «Mit dem X-Lab bietet die Hochschule Luzern ein optimales Lernumfeld für ein Thema, das immer wichtiger wird. Und der Bedarf an Fachkräften mit analytischem Wissen steigt enorm», sagt Markus Grau, Academics Program Manager bei SAS. Das Unternehmen unterstützt den IDS Datenwelten mit der analytischen Plattform SAS Big Data Lab und stellt Analytics-Fachpersonen zur Verfügung.
Kurse für Nicht-Statistikerinnen und -Statistiker
Nebst Studierenden und Dozierenden der Hochschule Luzern sollen auch externe Interessenten vom X-Lab des IDS Datenwelten profitieren. So werden Kurse angeboten – für Einsteiger und Fortgeschrittene. «Datengetriebene Dienstleistungen und Services bieten für KMU grosse Chancen. Das X-Lab will gerade auch Unternehmen mit weniger Erfahrung im Umgang mit Daten die Möglichkeit bieten, das Potenzial innovativer Formen der Datennutzung kennenzulernen. Das X-Lab bringt zudem Unternehmen, Lösungsanbieter, Datenspezialistinnen und Wissenschaftler zusammen», sagt René Hüsler, Direktor des Departements Informatik der Hochschule Luzern, das den Aufbau der Lern- und Experimentierumgebung unterstützt.
Im Juni finden die ersten zwei Kurse in Luzern statt, die die Teilnehmenden ins Thema Big Data einführen: Am 3. Juni und am 24. Juni 2016 werden sogenannte Smart Analytics Werkzeuge vorgestellt und deren Anwendung geübt. Dank dieser Tools braucht es keine fortgeschrittenen Kenntnisse mehr über Statistik, um Daten zu analysieren und Erkenntnisse für das eigene Unternehmen zu gewinnen. «Wir möchten in den Kursen den Mehrwert von dieser ‹Self-Service Analytics› aufzeigen», sagt Marcel Altherr.
Weitere Informationen zu den Kursen «Visual Analytics – Big Data» sind auf www.hslu.ch/datenwelten zu finden.