Die Akustik, die Grösse des Raums, die Farben, die Temperatur oder das Licht: Viele Komponenten beeinflussen die Sinne eines Menschen und damit seine Wahrnehmung des Raums. Für ein gutes Komfortgefühl müssen sie mit all ihren Wechselwirkungen beachtet werden. Damit dies Studierende der Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Gebäude- und Elektrotechnik nicht nur in der Theorie erfahren, hat die Hochschule Luzern auf dem Campus in Horw die Demonstrationsräume «ProtoTyp 1 und 2» in Betrieb genommen. «Studierende können dort Erlerntes zu Raum und Komfort zeitnah erleben», sagt Björn Schrader, Leiter der Themenplattform Licht@hslu. «Die Ausbildung in diesem Bereich ist immer stärker von Technik und Normen geprägt. Deshalb ist es besonders wichtig, das theoretische Wissen mit dem persönlichen Erlebnis zu verbinden.»
Variable Raumgestaltung
Die beiden Demonstrationsräume können dank verstellbaren Deckenelementen in der Höhe variiert werden. Raumhöhen von 1,90 bis 3,60 Meter sind möglich. Eine Stromschiene zwischen den Deckenelementen und eine magnetische Oberfläche sorgen dafür, dass unterschiedliche Leuchtensysteme einfach und überall montiert werden können. Weitere Steckdosen und ein Stecksystem können mit der Gebäudeautomation gesteuert werden. Mit der regulierbaren Heiz- und Kühldecke werden die gewünschten klimatischen Bedingungen geschaffen. Durch einen Kupferrohrmäander an der Oberseite der Deckenplatten fliesst geheiztes oder gekühltes Wasser, wie es vor allem in Bürogebäuden schon länger Standard ist. In Kombination mit der variablen Raumhöhe werden die Einflussfaktoren auf das Komfortempfinden fühlbar. Weiter werden akustisch wirksame Stoffe eingesetzt. Die Parameter für die Raumautomation wie Licht oder Temperatur können über Tablets eingestellt und gesteuert werden. Weil die beiden Räume nebeneinander liegen, haben die Studierenden die Möglichkeit, unterschiedliche Situationen direkt miteinander zu vergleichen und schon feinste Veränderungen zu erkennen.
Die beiden neuen Räume auf dem Campus in Horw werden nicht nur für die Lehre, sondern auch für die angewandte Forschung und Entwicklung genutzt. Zudem dienen sie weiterhin als Besprechungszimmer. Sie sind der Themenplattform Licht@hslu angegliedert, die bereits über einen Lichtmesscontainer sowie einen «FarbLichtRaum» verfügt. Damit arbeitet die Hochschule Luzern interdisziplinär an der Verbindungsstelle von Raumgestaltung und Technik.