Bis vor zwanzig Jahren herrschte Klarheit: Fernsehfilme liefen im Fernsehen, Kinofilme im Kino. Mit dem Internet und vor allem mit mobilen Bildschirmen hat sich das grundlegend geändert.
Bewegte Bilder begegnen uns im Smartphone, in Videos, auf Werbetafeln im Bus und Tram, auf Bahnhöfen – überall. Wir bewegen uns durch einen permanenten Strom von Film- und anderen Bewegtbildern. Das schlägt wieder auf die medialen Formen zurück – sie buhlen untereinander um unsere Aufmerksamkeit, werden kürzer, schneller, wirksamer. Manche Kürzestfilme dauern gerade einmal 30 Sekunden, viele sind noch kürzer.
Leerstellen trotz der Kürze
Die Publikation «No. 5 – ultrashort | reframed» erscheint in der Reihe «Die Nummern» der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Sie untersucht Kurz- und Kürzestfilme als eigenständiges Format. 26 Autor/innen und Künstler/innen erforschen sie im Spannungsfeld von Technik, Gesellschaft und Wirtschaft und analysieren ihre besonderen Merkmale. So setzen sie etwa auf Schlüsselbilder, lassen aber trotz ihrer Kürze Leerstellen, die der Zuschauer selbst füllen muss.
Grundstock bildet Sammlung mit 1‘400 Beiträgen
Den Korpus der Untersuchung bildet eine Sammlung von rund 1'400 Beiträgen des Ultra-Kurzfilm-Wettbewerbs «5-10-20.ch», der zwischen 2007 und 2011 von der Hochschule Luzern durchgeführt wurde. Dazu kommt Material etwa der Online-Dienste Vine, Viddy und Tout. Die Publikation wird durch Bildbeispiele ergänzt, die unter www.hslu.ch/no5 abrufbar sind.
Vernissage bei den Kurzfilmtagen Winterthur
Vernissage mit experimenteller Ton- und Bildperformance (Kooperation der Film- und Kunstwissenschaftlerin Eva Kuhn mit den Flug -Design-VJs Catriona Paffhausen und Patrick Portmann) am 7. November um 17.30 Uhr im Foyer des Theaters Winterthur an der Theaterstrasse 6 in Winterthur. Der Eintritt ist frei.
Informationen für Medienschaffende: Bei Bedarf versenden wir das Heft als Printausgabe oder als pdf.