Morgen können die diesjährigen Design- und Kunst-Absolvierenden der Hochschule Luzern ihre Diplome entgegennehmen. 138 schliessen ein Bachelor-Studium ab in den Bereichen Kunst & Vermittlung, Animation (2D/3D), Video, Graphic Design, Illustration (fiction/nonfiction), Textildesign, Materialdesign, Objektdesign und Design Management, International. Ein Diplom im Master of Arts in Design erhalten 23 Absolvierende. Im Master of Arts in Fine Arts mit den beiden Vertiefungsrichtungen Art in Public Spheres und Art Teaching beenden 19 Männer und Frauen ihr Studium erfolgreich.
Vom mehrdimensionalen Wortspiel bis zum Upcycling von alten
Parkettböden
Der zeugindesign-Stiftung verleiht an der Diplomfeier drei mit je 4’000 Franken dotierte Förderpreise sowie einen Sonderpreis im Wert von 2’000 Franken. Ausgezeichnet werden folgende Absolventinnen und Absolventen mit ihren Abschlussarbeiten: Tiziana Artemisio aus Eggenwil AG (Bachelor Graphic Design) entwickelte für ihre Arbeit «reverso» ein mehrdimensionales Wortspiel, das aus 49 Würfeln mit verschiedenen Buchstaben besteht. Dafür kreierte sie einen neuen Schrifttyp, der sich zunutze macht, dass fast jeder Buchstabe auf die Seite oder den Kopf gestellt einen anderen Buchstaben darstellen kann. Hanna Marietta Stampfli aus Bern (Bachelor Textildesign) hat in ihrer Arbeit «Reflect!» Business- und Alltagsmode mit neuartigen Lichtreflexen geschaffen, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch der Sicherheit der Trägerin bzw. des Trägers dienen. Joana Locher aus Brienz BE (Bachelor Animation) wird für ihren Film «Oh Wal» ausgezeichnet. Dieser handelt von einer gefrässigen Katze, die wegen ihrer Gier nach Fisch in einen Wal verwandelt wird. Der Sonderpreis geht an Rafael Koller aus Wil SG (Master of Arts in Design, Spezialisierung Illustration). Er hat sich in seiner Arbeit mit mehreren Facetten von Gewalt befasst und grossformatige Bilder in verschiedenen Mal- und Zeichentechniken geschaffen.
Der Preis der Stiftung Alan C. Harris & Frau Else Harris-Treumann wird jeweils an eine Absolventin oder einen Absolventen des Master of Arts in Fine Arts verliehen. Diesen Preis, der mit 3’000 Franken dotiert ist, erhält Martina Graf aus Zürich für ihre Arbeit «VOX LOCI». Sie erforschte den spezifischen Sound des Quartiers zwischen Seetalplatz und Kasernenplatz in Luzern. Aus den gesammelten Tonaufnahmen wurden in Zusammenarbeit mit den lumen singers, dem gemischten Chor von Emmenbrücke und Luzern, neue Kompositionen entwickelt.
Erstmals vergeben wurde der Bachelor Award 2014 der Swiss Design Association (SDA): Er honoriert hervorragende Diplomandinnen und Diplomanden der verschiedenen Partnerhochschulen der SDA. Die Preissumme beträgt 500 Franken. Preisträgerin ist Cornelia Stahl (Bachelor Textildesign) aus Meiringen BE. Für ihre Arbeit «Holz im Rapport – wandelbar, wiederverwendbar» bearbeitete sie alte Parkettabfälle und Wandpanelen mit der Lasertechnologie, die u.a. bei Textilien zum Einsatz kommt. Durch die Behandlung erhält das Holz eine neue Musterung und wird im Sinne des zeitgemässen Upcyclings wiederbelebt.
Ebenfalls verliehen wird der Förderpreis «Design & Kunst/Alumni Hochschule Luzern» in Höhe von 2’014 Franken für eine Bachelor-Abschlussarbeit. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin wird jedoch erst an der Diplomfeier bekanntgegeben.
Max von Moos-Preis und Förderpreis Design
An der Werkschau-Vernissage vom 20. Juni wurden bereits zwei mit je 5’000 Franken dotierte Preise an Master-Absolventinnen verliehen: Den Preis der Max von Moos-Stiftung erhielt Corina Schaltegger aus Grabs SG für ihre Arbeit «Nord’s Wachstum». Die junge Künstlerin hielt eineinhalb Jahre lang mehrmals wöchentlich von ihrem Fenster aus die Bauarbeiten am Luzerner Seetalplatz in kurzen Videosequenzen ohne Ton fest. Diese gewähren dem Betrachter verschiedene stille Momentaufnahmen von der Grossbaustelle und zeigen die tiefgreifenden Veränderungen an der Mündung von Kleiner Emme und Reuss. Der Förderpreis des Master of Arts in Design der Hochschule Luzern ging an Jonathan Wüst aus Reinach BL für den Animationsfilm «TADAIMA». Der Filmemacher setzt sich in seinem 4-minütigen Werk mit seiner Kindheit in Japan auseinander: Erzählt wird die Geschichte von Akio, der eines Abends aus seiner einsamen und tristen Realität ausbricht und in die Welt seiner Erinnerungen und Phantasien eintaucht, um am Ende seinen Frieden zu finden.
Weitere Informationen: www.hslu.ch/werkschau