Souvenirs generieren nicht nur Wertschöpfung über ihre Produktion und Verkauf, sie dienen auch als Werbebotschafter und Marketingmittel in der Ferne. Vorausgesetzt, das Souvenirprodukt ist attraktiv, vermittelt eine klare Botschaft und weist einen leicht erkennbaren und überzeugenden Bezug zur Ferienregion beziehungsweise zum Unternehmen auf. Viele in der Schweiz angebotene Souvenirs sind jedoch aus Plastik, billig, kitschig und stammen grösstenteils aus Fernost.
Das wollte die Tourismusregion Graubünden ändern und wünschte sich stattdessen für ihre Gäste Mitbringsel, die aus regionalen und natürlichen Materialien in Werkstätten vor Ort hergestellt werden, einen Bezug zu Graubünden haben und den Käufern Freude und einen Nutzen bringen. Deshalb hat sich ein Team der Departemente Wirtschaft und Design & Kunst der Hochschule Luzern im Rahmen des Interdisziplinären Schwerpunktes Tourismus und nachhaltige Entwicklung zum Ziel gesetzt, nachhaltige Souvenirs für die Region zu entwickeln. Mit von der Partie waren die fünf touristischen Partner Graubünden Ferien (Gesamtprojektleitung), hotelleriesuisse Graubünden (vertreten durch das Hotel Schweizerhof Lenzerheide), Sedrun Disentis Tourismus, Parc Ela und die Rhätische Bahn (weitere Informationen zum Projekt).
Leitfaden unterstützt Entwicklung Schritt für Schritt
Die Erkenntnisse aus dem Projekt haben die beiden Co-Projektleiterinnen Barbara Rosenberg-Taufer (Departement Wirtschaft) und Dagmar Steffen (Departement Design & Kunst) der Hochschule Luzern nun in einem Leitfaden festgehalten. Dieser richtet sich an touristische Organisationen, Designerinnen und Designer sowie Produzenten von Souvenirs, aber auch an weitere Interessierte.
Die Publikation zeigt einerseits in vier Schritten auf, wie nachhaltige Souvenirs entwickelt werden:
- Schritt 1: Analyse der Ausgangslage, welche die Profilerstellung, die Sortiments- und Nachfrageanalyse sowie die Recherche nach Rohstoffen und Produzenten umfasst und die Basis für das weitere Vorgehen bildet.
- Schritt 2: Formulierung von Designbriefing und Zieldefinition, welche als wichtige Leitplanken für die Ideenentwicklung dienen.
- Schritt 3: Generierung von Souvenirideen, entweder durch eine Wettbewerbsausschreibung, Erteilung eines Direktauftrags an Gestalter/innen, Kooperation mit einer gestalterischen Hochschule oder in Eigenregie.
- Schritt 4: Prototypenentwicklung und Durchführung eines Markttests, um eventuelle letzte Anpassungen vorzunehmen und die Produkte schliesslich in Serie zu produzieren.
Zudem gehen die Autorinnen auf die Vermarktung im Sinne von Kommunikation sowie auf die Produktpräsentation und Distribution ein. Der Leitfaden enthält sowohl illustrierende Beispiele als auch Hilfsmittel und Vorlagen, die separat online verfügbar sind. Schliesslich werden in der Publikation jene Faktoren genannt, die für eine erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung von nachhaltigen Souvenirs zentral sind.
Der Leitfaden ist online kostenlos auf www.hslu.ch/nachhaltige-souvenirs erhältlich.